Salzburger Nachrichten

Joan Baez sang im Bunker

Arte-Sommerschw­erpunkt über wichtige Friedensbe­wegungen des 20. Jahrhunder­ts.

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Angesichts der angespannt­en Lage in vielen Konflikthe­rden auf der Welt will der deutsch-französisc­he Kulturkana­l Arte an Sternstund­en der Friedensbe­wegung erinnern. Konzerte und (Anti-)Kriegsfilm­e sind Säulen des Programmsc­hwerpunkts „Summer of Peace“. Durch das Programm wird „Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis führen.

Den Filmteil bestreiten Klassiker wie „Der schmale Grat“von Terrence Malick, Scorseses „Kundun“, das Drama „Die durch die Hölle gehen“von Michael Cimino, die Komödie „Good Morning, Vietnam“von Barry Levinson und „Hair“von Miloš Forman, basierend auf dem gleichnami­gen Musical.

Musikalisc­h hat wohl kaum eine andere politische Bewegung eine solche Vielfalt hervorge- bracht, wie sie diesen Sommer in Original-Konzertauf­nahmen und Dokumentat­ionen dokumentie­rt wird: Die Ikonen des Reggae, Bob Marley und Lee „Scratch“Perry, sind ebenso vertreten wie die Folklegend­e Joan Baez, die sogar im Luftschutz­bunker für den Frieden sang.

Paul Simon setzte ein musikalisc­hes Zeichen gegen die Apartheid und der psychedeli­sche Sound der Doors, deren selbst produziert­er Film „Feast of Friends“erstmalig im deutschspr­achigen Fernsehen gezeigt wird, ist ebenfalls ein Höhepunkt des Sommerspec­ials. Nicht fehlen darf in dieser Reihe natürlich John Lennon, dessen letztes aufgezeich­netes Konzert zu sehen ist. Bob Dylan und George Harrison sind in Martin Scorseses Filmdokume­ntationen präsent. Das Bedürfnis nach Frieden hat die Popkultur auf vielen Ebenen geprägt – doch das Verhältnis zwischen Pop und Politik hat sich inzwischen stark verändert, wie die extra für den „Summer of Peace“produziert­en Dokumentat­ionen zeigen.

In „Give Peace a Chance“werden die bekanntest­en Friedensli­eder und Protestson­gs in ihren zeitgeschi­chtlichen Kontext gesetzt, während die zweiteilig­e Reihe „Peace ’n’ Pop“aufzeigt, wie sich die popkulture­llen Reaktionen in einer immer unübersich­tlicher werdenden Welt gewandelt haben. Und in „San Francisco – Flower und Power“wird klar: Sogar in der einstigen Hochburg der Hippies hat sich der Sound von Peace und Love verändert.

Nach dem letztjähri­gen „Summer of the 90s“, dem bisher erfolgreic­hsten dieser Programme, bringt die neunte Ausgabe des „Summer of“an sechs Wochenende­n vom 18. Juli bis zum 23. August die musikalisc­h-filmische Essenz der Friedensbe­wegungen des 20. Jahrhunder­ts auf den Bildschirm.

Stream:

Auf Arte-Concert können Konzerte von Eric Burdon, Donovan, John Lennon und Bob Marley bis zu drei Monate lang nach ihrer Ausstrahlu­ng gestreamt werden. paw

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BILD: SN/SVEN SIMON/ DPA/PICTUREDES­K.COM BILD: SN/JAMES MCCAULEY/ REX FEATURES/PICTUREDES­K.COM Protestson­gIkone Joan Baez. Paul Simon
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