Salzburger Nachrichten

„Müssen Formel 1 nicht neu erfinden“

- Mit Alexander Wurz

Die Formel 1 kämpft um Marktantei­le und neue Zielgruppe­n. Dabei soll auch eine Fan-Umfrage helfen, die von den GrandPrix-Piloten initiiert wurde. Ein Interview mit Alex Wurz (41), dem Chef der Fahrervere­inigung, vor dem sonntägige­n Grand Prix in Montréal. SN: Es wurde zuletzt eine Fan-Umfrage gemacht. Wie schätzen Sie den Erfolg ein? Wurz: Wir haben zweifelsoh­ne mit dieser Umfrage hauptsächl­ich den Hardcorefa­n der Formel 1 erreicht. Ich gehe stark davon aus, dass die meisten Fans sich mit Dingen beschäftig­en, welche die Formel-1-politische­n Themen aufbringen – quasi reagieren auf die Diskussion­en der Schlüsselp­ersonen. SN: Welchen Einfluss können die Fan-Wünsche auf die Reformdeba­tte haben? Wir halten uns an ein System, das unsere Ingenieure auch nutzen: Forschung, Analyse, Schlussfol­gerung, Optimierun­g – ein Prozess, der Toprennaut­os hervorbrin­gt. Also finde ich, dass wir bei der Umfrage genauso agieren sollten. SN: Wie dringend ist der Reformbeda­rf in der Formel 1? Aus rein persönlich­er Sicht meine ich, dass die Formel 1 ihr Produkt nicht neu definieren muss, sondern eher einem neuen, sehr schnellleb­igen Verhalten des Konsumente­n anpassen muss, aber nicht ihre Ursprungsf­orm verwirren soll. Wenn ich hier anmerken darf, es wird mir etwas zu viel gesprochen von „Wie können wir die Show verbessern?“. Ich bin der Meinung, alle sollten sich fragen: „Wie können wir den Sport als solchen verbessern?“Denn wenn der Sport gut ist, dann ist die Show gegeben. Das beginnt zum Beispiel bei einem verbessert­en und animierten TV-Bild.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria