Ersatz für Plastiksackerl
Stoffbeutel und Körbe sind mehrfach verwendbar.
Auch beim Einkaufen kann an die Umwelt gedacht werden. Denn wer vorausschauend handelt, muss an der Kassa kein Plastiksackerl verlangen, sondern kann seine Lebensmittel in einem Stoffbeutel oder Korb nach Hause transportieren. Beide können unzählige Male verwendet werden, während hingegen ein Plastiksackerl oft nur ein einziges Mal zum Tragen von Einkäufen zum Einsatz kommt. Das sind nach Angaben der Oberösterreichischen Landeskorrespondenz durchschnittlich nur zwölf Minuten. Anschließend landet das Sackerl im Abfall. Pro Einwohner in Österreich gibt die EU-Kommission durchschnittlich 51 Sackerl pro Jahr an.
Das ist nicht nur eine unnötige Verschwendung von Ressourcen, sondern verursacht zudem auch noch überflüssige CO -Emissionen. Plastik braucht bis zu 400 Jahre, bis es verrottet, bei der Produktion werden Erdöl und eine große Menge Energie benötigt und die Entsorgung kann die Umwelt belasten. Für eine Tonne Kunststoff werden zwei bis drei Tonnen Rohöl verbraucht.
Ende April dieses Jahres ist die finale Zustimmung des Europaparlaments zur Reduzierung von Plastiksackerln und somit für die Einsparung unnötig verbrauchter Ressourcen in der EU erfolgt. Bis 2019 muss nun der durchschnittliche Jahresverbrauch an Plastiksackerln pro Person in der EU auf 90, bis 2025 auf 40 Sackerl gesenkt werden. Letzteres entspricht einer Reduzierung um 80 Prozent im Vergleich zum EU-Durchschnitt heute. Es bleibt den Mitgliedsstaaten überlassen, ob sie die Sackerl kostenpflichtig machen oder ob sie die Ziele mit anderen Maßnahmen erreichen. Ein komplettes Aus für Gratissackerl wäre aber nach den bisherigen Erfahrungen der beste Weg. Ein generelles Verbot der umweltschädlichen, besonders dünnen Oxo-Plastiksackerl konnte das EU-Parlament nicht durchsetzen, stattdessen muss die EU-Kommission eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen und darauf aufbauend einen Gesetzesvorschlag vorlegen. Österreichweit fallen laut OÖ. Landeskorrespondenz rund 114.000 Tonnen Kunststoffverpackungen aus Haushalten als Abfall an. So würden, nach dem Abfall-Statusbericht des BMLFUW, getrennt gesammelte Kunststoffverpackungen 2008 gewichtsmäßig einen Anteil von rund drei Prozent an den gesamten Haushaltsabfällen ausmachen, volumenmäßig jedoch mehr als 13 Prozent. Und im Restmüll ist nochmals eine gleich große Menge enthalten – zusammen ist das rund ein Viertel des Abfallvolumens.