Til Schweiger, die One-Man-Show
Es kracht und scheppert. Wo man hinsieht, sind böse Buben am Werk. Wir befinden uns mitten in einem „Tatort“– doch halt: Diesem Werk fehlt der klassische Vorspann und es ist für das Kino geschaffen. Til Schweiger, der schon für einige Hits auf der großen Leinwand gesorgt hat, transferierte seinen TV-Kommissar Tschiller einfach aus dem Wohnzimmer in den Saal, wo geträumt und gefiebert werden darf. Einfach? Nicht ganz. Die Story von „Tschiller: Off Duty“, dem freigestellten Ermittler, durfte deftig ausfallen. Und sie hat ihre Wurzeln in zwei zuvor ausgestrahlten TV-Folgen. Allerdings fällt auf, dass Schweiger, der in seinen Komödien auch auf Abstufungen Wert legt, hier vor allem den groben Michl mimt. Aber das Erfolgsrezept wird beibehalten: Eine echte und zugleich Filmtochter Schweigers, hier ist es nicht „Kokowääh“-Emma, sondern Luna Schweiger, mischt kräftig mit. Sie will auf eigene Faust den Tod ihrer Mutter rächen und spürt den kurdischen Kriminellen Aslan (Erdal Yıldız) in Istanbul auf. Tschiller versucht, seine Tochter aus der offensichtlichen Gefahr zu retten, doch sie gerät in die Fänge von Menschenhändlern. Leider erreicht das Drehbuch von Christoph Darnstädt trotz aller Verfolgungsjagden erst im Finale gerade Fernsehniveau. Das wird jetzt besonders deutlich, da der Film im Wohnzimmer seinen Vorbildern standhalten muss und dabei zu kämpfen hat. Besonders ärgerlich sind die um ihrer selbst willen eingebauten Effekte. Andererseits schneiden Actionfilme, die wie dieser im Kino gefloppt sind, immer wieder auf Disc besser ab. Deshalb wurde wohl auch der Sommer als Veröffentlichungstermin gewählt: Jetzt ist die Toleranz beim Zuschauer größer. Tschiller: Off Duty,