Gegen Ehrengrab für früheren Diktator
MANILA. Ein Priester führt auf den Philippinen den Protest gegen die Beisetzung des 1989 verstorbenen Diktators Ferdinand Marcos (1965– 1986) auf dem Heldenfriedhof des Landes an. „Ein Diktator ist kein Held. Daher sollte ihm nicht die Ehre zuteilwerden, zusammen mit Helden beerdigt zu werden“, sagte der Franziskanerpater Robert Reyes.
Der neue Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hatte im Wahlkampf angekündigt, den Leichnam von Ferdinand Marcos auf dem Heldenfriedhof Libingan Ng Mga Bayani in Manila bestatten zu lassen. Bislang ist er in einem gläsernen Sarg in einem Mausoleum auf dem Anwesen der Marcos-Familie in Ilocos Norte aufgebahrt. „Ich werde die Beisetzung von Marcos auf Libingan Ng Mga Bayani erlauben, nicht weil er ein Held, sondern weil er ein philippinischer Soldat war“, hatte Duterte gesagt. Für Pater Reyes wäre das eine „Beleidigung der vielen Tausend Opfer“des von Marcos verhängten Kriegsrechts. „Notfalls verbarrikadieren wir den Zugang zum Friedhof“, kündigte der „laufende Priester“an, der seit Jahren mit Dauerläufen auf soziale Missstände auf den Philippinen aufmerksam macht.