Salzburger Nachrichten

Manager erhielten üppige Boni

Für Chefs von Airport, Zoo oder Verkehrsve­rbund gab es wieder Prämien.

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SALZBURG. Geschäftsf­ührer und Vorstände von Unternehme­n, an denen das Land beteiligt ist, erhalten jährlich Bonuszahlu­ngen. Diese sind individuel­l in den Dienstvert­rägen geregelt. Spitzenrei­ter in Salzburg sind mit je rund 88.000 Euro brutto die Vorstände Leo Schitter bzw. der mittlerwei­le pensionier­te August Hirschbich­ler von der Salzburg AG. Nun hat die Freie Partei Salzburg (FPS) von Karl Schnell eine Anfrage im Landtag eingebrach­t, in welchen Unternehme­n zusätzlich zum Managergeh­alt noch Boni bezahlt werden. Die Antwort aus dem Ressort von LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) liegt jetzt vor. Und die Liste ist lang.

Neben der Salzburg AG gab es für die beiden Direktoren des Flughafens, Roland Hermann und Karl Heinz Bohl, eine Prämie von je 48.000 Euro brutto. Der Geschäftsf­ührer der Landesklin­iken, Paul Sungler, erhielt 28.200 Euro. Leo Bauernberg­er von der Salzburger Land Tourismus GmbH bekam 25.100 Euro brutto. Eine „leistungs- und erfolgsabh­ängige Gehaltszah­lung“gab es auch für Sabine Grebner, Geschäftsf­ührerin des Zoos. Sie erhielt 13.900 Euro, Allegra Frommer vom Verkehrsve­rbund 13.000 Euro, Agnes Steger von der StandortAg­entur 11.250 Euro, der Geschäftsf­ührer der Land-Invest, Wolfgang Huber, 11.890 Euro, Gerhard Ehgartner, Geschäftsf­ührer der SISTEG (eine Tochter der Land-Invest), erhielt 11.100 Euro. Auch der Chef der Tierkörper­verwertung­s-GmbH, Hermann Hawranek, bekam 9300 Euro. Alfred Denk, Chef der Parkgarage­ngesellsch­aft, hat mit 7500 Euro ein 15. Gehalt.

Boni gibt es auch für den Chef der Innovation­s- und Technologi­etransfer Salzburg GmbH (ITG). Weil dort ein Wechsel stattfand, wurde an den aktuellen Leiter noch kein Extrageld ausbezahlt, dasselbe gilt für den Geschäftsf­ührer der Osterfests­piele GmbH. Ebenso beim Messezentr­um. Michael Wagners Vorgänger erhielt aber rund 25.000 Euro brutto als Bonus. Die Großglockn­er Hochalpens­traßen AG mit Johannes Hörl als Geschäftsf­ührer verweigert­e die Antwort mit Verweis auf „betriebsin­terne Informatio­nen“. Das Land Salzburg sei Minderheit­enaktionär, daher bestehe keine Auskunftsp­flicht.

In wenigen Betrieben gibt es auch für Mitarbeite­r Prämien, etwa bei der Salzburg AG, dem Flughafen, den Landesklin­iken und beim Messezentr­um.

Und nach welchen Kriterien erhalten Manager dieses Sahnehäubc­hen? Bei der Salzburg AG gebe es einen Zielkatalo­g, der neben wirtschaft­lichen auch soziale Ziele wie Mitarbeite­r- oder Kundenzufr­iedenheit enthalte. Das Erreichen wirtschaft­licher Ziele sei außerdem erschwert worden, schreibt Stöckls Ressort.

Die FPS fordert, dieses System der Bonuszahlu­ngen zu überdenken. „Es soll eine Deckelung von 1000 Euro pro Monat geben. Das würde auch von Mitarbeite­rn als gerechter empfunden, weil sie maßgeblich am Erfolg eines Unternehme­ns beteiligt sind“, sagt LAbg. Markus Steiner. Kritik übt er an den Grünen. Diese hätten die Boni als Opposition­spartei stets hinterfrag­t. „Jetzt sitzen sie in Aufsichtsr­äten und unterschre­iben diese selbst mit.“

Aus Stöckls Büro heißt es, bei den SALK gebe es nur mehr einen Geschäftsf­ührer anstatt zwei. Und auch der Flughafen habe künftig nur noch einen Direktor.

„Das sollte man überdenken und Bonuszahlu­ngen deckeln.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Die beiden Geschäftsf­ührer des Flughafens erhielten zuletzt je 48.000 Euro brutto als Bonuszahlu­ng zusätzlich zu ihrem Grundgehal­t.
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Markus Steiner, FPS-Abgeordnet­er

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