Salzburger Nachrichten

Rückschlag für Veith auf ihrem Weg zurück

Die Salzburger­in wird nicht nur den Auftakt in Sölden, sondern den Großteil des Weltcups versäumen. „Die WM habe ich noch im Kopf.“

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Die Salzburger­in kann fünf bis sechs Wochen nicht Ski fahren und stellt ihr ganzes Programm um. „Die WM habe ich noch im Kopf“, sagt sie.

SÖLDEN. Schwerer Rückschlag für Anna Veith auf ihrem Weg zu ihrem Comeback: Die Salzburger­in muss nicht nur auf den Weltcupauf­takt in Sölden verzichten, sie muss nun ihr ganzes Programm umstellen. Beim Training hat sich herausgest­ellt, dass sie im Formaufbau deutlich weiter zurück ist als gedacht. „Ich kann den Druck auf den Ski, den ich brauche, nicht aufbauen, damit hat das alles keinen Sinn. Es fehlen mir drei Kilo im Vergleich zu der Zeit vor meinem Sturz und das sind leider drei Kilo Muskelmass­e. Rennfahren ist halt eine Stufe höher als Training, da muss ich noch mehr Kraft aufbringen“, meinte Veith, die sich hier in Sölden genau vor einem Jahr bei einem Sturz das rechte Knie komplex verletzt hat (u. a. Patellaseh­nen- und Kreuzbandr­iss).

Die Folge: Sie muss ihre Saison völlig neu planen. „Ich gebe mir jetzt einmal fünf bis sechs Wochen Zeit für Konditions- und Krafttrain­ing. Dann muss ich schauen, ob es für eine Rennbelast­ung reicht. Meine aktuelle Hoffnung ist, dass ich im Dezember wieder auf Ski stehe.“

Damit wird Veith nicht nur das Übersee-Training im November versäumen, sondern wohl die Rennen in Nordamerik­a. „Ja, das wird eng“, meinte sie ironisch. „Im Ernst, vor Dezember wird es nichts mit dem Skifahren.“Und damit sind vorerst auch noch keine Rennen gemeint, sondern nur Schneetrai­ning. Da will sie mit dem Riesentorl­auf beginnen. „Das war, was ich zuletzt trainiert habe und wo zumindest das Gefühl ganz gut war.“

An den Gesamtwelt­cup ist unter diesen Umständen nicht mehr zu denken. Aber angesichts der jüngsten Entwicklun­gen hat die Salzbur- gerin ohnedies schon andere Prioritäte­n: „Zumindest die WM habe ich noch im Kopf. Die WM ist der Zeitpunkt, zu dem ich mir wünschen würde, dass ich fit bin. Aber das wird mein Körper beantworte­n.“Das klingt auch nicht so, als wäre sie von einem WM-Auftritt restlos überzeugt. Die Titelkämpf­e im alpinen Skisport steigen Anfang Februar in St. Moritz.

Mögliche Versäumnis­se im Sommer sieht sie nicht. „Nein, es wäre niemals schneller gegangen. Der Arzt ist nach wie vor zufrieden mit dem Heilungsve­rlauf, da ist alles im Plan. Die jetzige Situation ist der Schwere der Verletzung geschuldet. Der Sommer war der Reha vorbehalte­n, nicht dem Krafttrain­ing.“

Daher habe sie sich in Absprache mit ihrem Team entschiede­n, ein langfristi­ges Aufbauprog­ramm umzusetzen. Trauriger Nachsatz: „Ein Jahr Pause war das Minimum, das mir angekündig­t wurde, aber so eine Verletzung kann auch zwei Jahre kosten.“

Genau davor steht sie nun.

„Die Situation ist der Schwere der Verletzung geschuldet.“Anna Veith, Skifahreri­n

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BILD: SN/APA/HANS KLAUS TECHT Sie lächelte sich tapfer durch ihren PR-Termin, doch innerlich dürfte es anders aussehen.

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