Demokratie muss verteidigt werden
Zu „Auf zum Türken-Bashing! Und was dann?“(SN vom 15. 3.).
Herrn Kollers Artikel lässt sich nach meinem Dafürhalten am besten mit dem volkstümlichen Bonmot charakterisieren: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!“
Einerseits soll man Erdoğan entgegentreten und andererseits so sanft wie möglich behandeln, um ihn nur nicht zu verärgern. Diese Haltung erinnert an Frau Merkels Versuche, Erdoğan zu kritisieren, ohne Kritik zu üben – wenn sie sagt, dass die Nazi-Vorwürfe „traurig und unangebracht“seien. Europa hat die türkischen Konflikte importiert und ist zum Teil ratlos, wie damit umzugehen sei. Es begegnet einem politischen Islam, der die westliche Kultur und deren Werte sowie die christliche Religion verachtet, mit Samthandschuhen, mit Diplomatie und guten Worten. Diese Vorgangsweise entspricht nicht einer wehrhaften Demokratie, die eindeutig und klar ihre Positionen zu vertreten hat.
Treffend hat der Journalist Henryk M. Broder mit einem Aperçu Winston Churchills gekennzeichnet: „Es ist ein Irrtum zu glauben, dass jener, der das Krokodil füttert, nicht zuletzt von ihm gefressen wird.“Dr. Fritz Rubin-Bittmann 1020 Wien