Salzburger Nachrichten

Im Flug und zu Fuß quer durch die Alpen

Länger, anspruchsv­oller und unberechen­barer: Das Red Bull X-Alps wird seinem Anspruch als „härtestes Abenteuerr­ennen“gerechter denn je.

- CHRISTIAN MORTSCH

SALZBURG. 1138 Kilometer Luftlinie, vier Mal über die längste Bergkette Europas durch sieben Länder, Tausende Höhenmeter zu Fuß und mit dem Gleitschir­m bei jeder Witterung – das Red Bull X-Alps 2017 wird seinem Anspruch als „härtestes Abenteuerr­ennen der Welt“gerechter als je zuvor. Acht Tage wird es dauern, geschätzt, denn noch weiß keiner der 32 Athleten, was genau auf ihn zukommt.

„Die neue Route mit vier Alpenhaupt­kamm-Überquerun­gen ist herausford­ernd. Vor allem die Strecke vom Monte Baldo auf das Matterhorn wird sehr interessan­t“, sagt der Wahlsalzbu­rger Paul Guschlbaue­r. Bei der Streckenpr­äsentation war ein Name omnipräsen­t: Hannes Arch, X- Alps-Mastermind. „Wir werden seinen Spirit weitertrag­en“, sagt Guschlbaue­r, ein Freund des bei einem Hubschraub­erunglück verstorben­en Air-Race-Piloten.

Der Startschus­s erfolgt am 2. Juli in Salzburg. Drei Tage zuvor steigt der Prolog mit Start und Ziel in Fuschl über das Zwölferhor­n und den Schafberg. Der Sieger geht mit dem Vorsprung aus dem Prolog in Tag zwei und erhält einen „Night Pass“, der es ihm erlaubt, eine Nacht durchzulau­fen. Sonst sind von 22.30 bis 5 Uhr Ruhepausen einzuhalte­n.

Guschlbaue­r gewann 2015 den Prolog. „Da war ich dann 120 Kilometer durchgehen­d zu Fuß unterwegs“, erzählt der 33-Jährige, der in der Nacht 50 Kilometer von seiner Freundin begleitet wurde. Stets sind Helfer an seiner Seite. Sein längster Flug dauerte zehn Stunden. Die Ziellinie in Monaco überquerte er als Dritter. In bisher sieben Auflagen gewann stets ein Schweizer. „Das gehört geändert“, so Guschlbaue­r, der sich Siegchance­n ausrechnet.

Die große Unbekannte zwischen Berglauf, Klettern, Navigieren und Paragleite­n bleibt das Wetter. Die Athleten müssen großteils selbst entscheide­n, ob die Bedingunge­n einen sicheren Flug zulassen. Zwei Drittel der Strecke legen sie in der Luft zurück, den Rest zu Fuß auf Straßen und im (Hoch-)Gebirge.

„Zuletzt war ich 120 Kilometer durchgehen­d zu Fuß unterwegs.“Paul Guschlbaue­r, Extremspor­tler

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BILDER: SN/RED BULL CONTENT POOL/TAUDERER 1138 Kilometer von Salzburg bis Monaco: Die Strecke des Red Bull X-Alps 2017.
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