Im Flug und zu Fuß quer durch die Alpen
Länger, anspruchsvoller und unberechenbarer: Das Red Bull X-Alps wird seinem Anspruch als „härtestes Abenteuerrennen“gerechter denn je.
SALZBURG. 1138 Kilometer Luftlinie, vier Mal über die längste Bergkette Europas durch sieben Länder, Tausende Höhenmeter zu Fuß und mit dem Gleitschirm bei jeder Witterung – das Red Bull X-Alps 2017 wird seinem Anspruch als „härtestes Abenteuerrennen der Welt“gerechter als je zuvor. Acht Tage wird es dauern, geschätzt, denn noch weiß keiner der 32 Athleten, was genau auf ihn zukommt.
„Die neue Route mit vier Alpenhauptkamm-Überquerungen ist herausfordernd. Vor allem die Strecke vom Monte Baldo auf das Matterhorn wird sehr interessant“, sagt der Wahlsalzburger Paul Guschlbauer. Bei der Streckenpräsentation war ein Name omnipräsent: Hannes Arch, X- Alps-Mastermind. „Wir werden seinen Spirit weitertragen“, sagt Guschlbauer, ein Freund des bei einem Hubschrauberunglück verstorbenen Air-Race-Piloten.
Der Startschuss erfolgt am 2. Juli in Salzburg. Drei Tage zuvor steigt der Prolog mit Start und Ziel in Fuschl über das Zwölferhorn und den Schafberg. Der Sieger geht mit dem Vorsprung aus dem Prolog in Tag zwei und erhält einen „Night Pass“, der es ihm erlaubt, eine Nacht durchzulaufen. Sonst sind von 22.30 bis 5 Uhr Ruhepausen einzuhalten.
Guschlbauer gewann 2015 den Prolog. „Da war ich dann 120 Kilometer durchgehend zu Fuß unterwegs“, erzählt der 33-Jährige, der in der Nacht 50 Kilometer von seiner Freundin begleitet wurde. Stets sind Helfer an seiner Seite. Sein längster Flug dauerte zehn Stunden. Die Ziellinie in Monaco überquerte er als Dritter. In bisher sieben Auflagen gewann stets ein Schweizer. „Das gehört geändert“, so Guschlbauer, der sich Siegchancen ausrechnet.
Die große Unbekannte zwischen Berglauf, Klettern, Navigieren und Paragleiten bleibt das Wetter. Die Athleten müssen großteils selbst entscheiden, ob die Bedingungen einen sicheren Flug zulassen. Zwei Drittel der Strecke legen sie in der Luft zurück, den Rest zu Fuß auf Straßen und im (Hoch-)Gebirge.
„Zuletzt war ich 120 Kilometer durchgehend zu Fuß unterwegs.“Paul Guschlbauer, Extremsportler