Salzburger Nachrichten

Das Oktoberfes­t wird digital

Das 184. Münchner Oktoberfes­t öffnet seine Tore und hat einige Neuerungen zu bieten. Vor allem eine Handy-App soll den Besuch auf der Wiesn für die Gäste erleichter­n.

- SN, dpa

Vor den Geschäften quellen die Kleiderstä­nder über mit Dirndln und Lederhosen, in den Supermärkt­en gibt es Wiesnbier und Schokobäre­n in Lederhosen. Heute, Samstag, beginnt in München das größte Volksfest der Welt.

Wie viele Schläge Oberbürger­meister Dieter Reiter (SPD) für das Anzapfen des ersten Bierfasses braucht, ist Stadtgespr­äch – und kann sein Ansehen durchaus mitprägen. Erwartet wird, dass Reiter es wie in den Vorjahren mit zwei Schlägen schafft – weniger ist bei einem großen Fass gar nicht möglich. Ausgerechn­et für den Anstich ist schlechtes Wetter angesagt: Regen und kühle Temperatur­en.

Wie schon im Vorjahr ist das Gelände umzäunt, an den Eingängen gibt es Kontrollen. Rucksäcke und große Taschen sind aus Sicherheit­sgründen verboten. Regenschir­me dürfen die Besucher mitnehmen. Über eine neue Lautsprech­eranlage sollen zudem Besucherst­röme bei einem Alarm besser geleitet werden. Außerdem wurden mehr Überwachun­gskameras installier­t.

Digital hat das Volksfest ebenfalls aufgerüste­t: Eine App soll erstmals den Besuchern zeigen, welche Zelte noch nicht voll sind – oder wo gerade Freunde feiern. Zudem können sie über eine App bezahlen.

Die Schaustell­er bieten dieses Jahr eine ganze Reihe neuer Fahrgeschä­fte. Erstmals auf dem Volksfest sind eine Achterbahn mit einer ausschwing­enden Gondel und ein 80 Meter hohes Kettenkaru­ssell.

Die Maß Bier kostet dieses Jahr bis zu 10,95 Euro, 25 Cent mehr als im Vorjahr. Wiesnchef Josef Schmid (CSU) war mit seinem Vorschlag zu einer Bierpreisb­remse im Stadtrat gescheiter­t. Er wollte den Bierpreis für drei Jahre auf dem Vorjahresn­iveau einfrieren. Kurz vor dem Auftakt des Münchner Oktoberfes­ts bestätigt eine volkswirts­chaftliche Analyse das Gefühl vieler Besucher: Die alljährlic­hen Preissteig­erungen auf der Wiesn liegen weit über der allgemeine­n Teuerung. Wie der Chefvolksw­irt der italienisc­hen Bank UniCredit ermittelt hat, steigen die Preise auf dem Oktoberfes­t diesmal um 3,1 Prozent.

Beim allererste­n Oktoberfes­t vor gut zweihunder­t Jahren kostete die Maß braunes Kellerbier drei Kreuzer und drei Pfennige. Damals gab es keine Zelte, nur offene Buden. Ganz München feierte im Oktober 1810 fünf Tage lang mit, als Kronprinz Ludwig – der spätere König Ludwig I. – Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburgha­usen heiratete.

Das 184. Oktoberfes­t dauert bis zum 3. Oktober, also 18 Tage. Nachdem Terrorsorg­en die Besucherza­hl im Vorjahr auf 5,6 Millionen sinken ließen, werden heuer wieder etwas steigende Zahlen erwartet.

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BILD: SN/APA PICTURE DESK Trotz schlechter Wetterprog­nosen für das Eröffnungs­wochenende werden steigende Besucherza­hlen für das heurige Oktoberfes­t erwartet.

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