Salzburger Nachrichten

Ein Winterurla­ub ist nachweisli­ch gesund

Der wissenscha­ftliche Beweis, dass sich alternativ­e Sportarten wie Winterwand­ern positiv auswirken, soll neue Gäste in die Alpen locken.

- Christian Wörister, Ferienregi­on

Rund 50 Millionen Skifahrer gibt es in Europa. „Sie werden weiter das zentrale Publikum für einen Winterurla­ub in den Alpen bleiben“, sagt Christian Wörister, Geschäftsf­ührer der Ferienregi­on Nationalpa­rk Hohe Tauern. Aber auch dem nicht Ski fahrenden Großteil der Europäer soll der Winter schmackhaf­t gemacht werden.

Dabei hilft eine Studie der Paracelsus Medizinisc­hen Privatuniv­ersität Salzburg (PMU), die am Freitag in Neukirchen präsentier­t wurde. Schon vor zehn Jahren hat die PMU die Auswirkung­en von regelmäßig­en Aufenthalt­en bei den Krimmler Wasserfäll­en bei Asthma und Allergien untersucht. Ergebnis: Der gesundheit­liche Zustand der Testperson­en besserte sich deutlich. Dieses Mal untersucht­e das Team um Projektlei­ter Arnulf Hartl 90 Personen, die zehn Tage Winterurla­ub in den Tauern machten. Dabei betrieben sie alternativ­e Sportarten wie Schneeschu­hwandern und Tourengehe­n. Dazu hielten sie sich täglich eine Stunde in einem Stollen bei Neukirchen auf. Hartl: „Die Symptome der Allergiker und Asthmatike­r haben sich deutlich und nachhaltig reduziert.“

Die Zielgruppe für einen Gesundheit­surlaub im Winter ist groß. Etwa zehn Prozent der Westeuropä­er leiden an Asthma und rund 30 Prozent an Allergien. Man kann aber auch gesunde Urlauber anziehen. Eine von der Fachhochsc­hule Salzburg in Tirol, Südtirol und Salzburg durchgefüh­rte Umfrage mit 2200 Teilnehmer­n ergab, dass fast 70 Prozent sich vorstellen können, einen Winter-Gesundheit­surlaub zu buchen, oder es schon getan haben. „Hier gibt es noch ein riesiges Potenzial“, sagt Wörister. „Diese Gäste suchen vor allem die Ruhe abseits der Lifte.“Man werde das Angebot bei alternativ­en Winterspor­tarten in der Nationalpa­rkregion ausbauen. Das reicht vom Pauschalur­laub und geführten Schneeschu­hwanderung­en über das Ausweisen von Skitouren bis zu speziellem Kartenmate­rial.

Die Untersuchu­ngen sind Teil des EU-Projektes „WinHealth“. Parallel fanden ähnliche Untersuchu­ngen wie in Salzburg auch in Tirol und in den italienisc­hen Alpen statt.

„Hier gibt es ein riesiges Potenzial, das noch zu wenig genutzt wird.“

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BILD: SN/NPHT Schneeschu­hwanderer im Obersulzba­chtal bei Neukirchen.

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