AK-Initiative „Mehr fair statt prekär“
Prekäre Arbeit ist auf dem Vormarsch. Um dem entgegenzuwirken, hat die AK konkrete Maßnahmen entwickelt. Etwa verbesserte Kinderbetreuung, Weiterqualifizierung oder neue Modelle für Arbeitszeitverkürzung. „Wir schauen nicht weg“, sagt AK-Präsident Siegfri
Die Zunahme prekärer Jobs schreitet voran: Es gibt eine klare Verschiebung weg von ganzjährigen Vollzeitjobs (so arbeitet nur mehr jeder zweite Beschäftigte) hin zu Befristungen, Leiharbeit, Mehrfachbeschäftigung. Das erhöht den Druck auf alle Arbeitenden – die Folgen: Unsicherheit, Zeitdruck, „Working Poor“, Altersarmut.
AK hat Gegenrezepte
Um diese Entwicklung einzubremsen, hat die Arbeiterkammer im Rahmen der Veranstaltung „Prekäre Arbeit in Salzburg – wo stehen wir, wohin gehen wir“konkrete Maßnahmen vorgestellt. Etwa ein Pilotprojekt zur Arbeitszeitverkürzung – exemplarisch in einigen Einrichtungen der stationären Langzeitpflege. Gerade in diesem Bereich sind die Beschäftigten extrem starken Belastungen ausgesetzt. Dementsprechend hoch ist hier etwa die Burn-out-Quote.
Der AK-Vorschlag zielt auf eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden – bei vollem Lohnausgleich – ab. „Das schwedische Vorbild-Modell zeigt, dass das die Beschäftigten entlastet, die Qualität der Pflege erhöht und zusätzliche Arbeitsplätze bringt“, erklärt AK-Direktor-Stellvertreterin Cornelia Schmidjell, die dieses Projekt leitet.
Kinderbetreuung ausbauen
Eine andere Idee der AK sieht einen Ausbau der Betreuungsquote der unter Dreijährigen auf 50 Prozent (also doppelt so viel wie jetzt) vor. „Auch das würde sich mehrfach rechnen“, so Schmidjell, „damit werden die Kinder gefördert, indem späteren Bildungsnachteilen vorgebeugt wird, die Erwerbsposition der Frauen wird gestärkt – und mehr Betreuungsplätze heißt auch mehr Arbeitsplätze.“