Schon acht Meter Schnee am Tauern
Die Asfinag registrierte am Nordportal des Tauerntunnels heuer besonders viel Schneefall. Der Autobahnbetreiber setzt im Kampf gegen den Schnee eine neue Technik ein.
Auf einer Platte am nördlichen Tauerntunnelportal misst die Asfinag den Schneefall: Dort wurden diesen Winter bereits acht Meter registriert.
SALZBURG. Auf einer Platte am nördlichen Tauerntunnelportal misst die Asfinag den Schneefall: Dort wurden diesen Winter bereits acht Meter registriert. Bei den intensiven Schneefällen waren die Autobahnmeistereien innergebirg gefordert. In Flachau wurde um 50 Prozent mehr Salz gebraucht als im gesamten vergangenen Winter. Heuer ist auch eine neue Technik zur Schneeräumung im Einsatz.
ST. MICHAEL. Am vergangenen Wochenende fegte der Feuersturm bereits über die Autobahn. Ein neues Räumfahrzeug der Autobahnmeisterei St. Michael trägt den markanten Namen Firestorm. Die Vorrichtung auf dem Schneepflug nutzt im Kampf gegen Schnee und Eis einen chemischen Effekt: Wenn der Firestorm benötigt wird, füllen AsfinagMitarbeiter Kalziumchlorid in den Tank. Dadurch erwärmt sich das Wasser auf knapp 70 Grad. Mit rund 60 Grad werde es auf die Fahrbahn gesprüht, sagt AsfinagRegionalleiter Hannes Zausnig. „Wir setzen den Firestorm ein, wenn es sehr kalt ist oder wenn so viel Schnee fällt, dass unser Salz nicht schnell genug wirkt.“
Seit zehn Tagen steht das neue Räumfahrzeug in St. Michael, die Autobahnmeisterei in Alland hat das Fahrzeug bereits seit einem Jahr auf der Wiener Außenringautobahn im Einsatz. „Wir werden unser Fahrzeug aber deutlich öfter brauchen“, sagt Zausnig. Er rechnet mit gut einem Dutzend Einsätzen im Jahr. „Wenn der Firestorm nicht aktiviert ist, ist das Fahrzeug als normaler Schneepflug im Einsatz.“
An sehr kalten Tagen, wenn es weniger als minus zehn Grad habe, sei der Firestorm besonders hilfreich, sagt Zausnig. „Da müssen wir alles in die Schlacht werfen, um die Autobahn offen zu halten.“Eine Sperre wäre aus mehreren Gründen ein großes Problem, erklärt Zausnig. „Wenn der Verkehr läuft, arbeitet das Salz weiter, weil es immer wieder aufgewirbelt wird. Das ist die beste Räumung, die es gibt.“
Die Asfinag stehe ihren Kunden – den Auto- und Lkw-Fahrern – in der Pflicht, sagt Zausnig. „Wir merken ja auch, dass die Verkehrszahlen stetig steigen, vor allem der Lkw-Verkehr. Und gerade die Lkw sind manchmal nicht gut ausgerüstet.“
„Müssen alles in die Schlacht werfen, um offen zu bleiben.“Hannes Zausnig, Regionalleiter
Heuer hatte die Asfinag bereits einen sehr intensiven Winter, was die Schneeräumung betrifft. Besonders die Autobahnmeisterei Flachau war mit den starken Schneefällen der vergangenen Wochen gefordert. „Dort wurde um 54 Prozent mehr Salz und um 25 Prozent mehr Sole gebraucht als im gesamten vergangenen Winter“, sagt Zausnig. Seit November fuhren die Räumfahrzeuge aus Flachau 64.000 Kilometer, im vergangenen Winter waren es 44.000. Im gesamten Bundesland wurden heuer bereits 6900 Tonnen Salz verbraucht, im Vorjahr waren es 5300.
Die intensiven Schneefälle seit November hat die Asfinag auch auf einer Messstelle am nördlichen Tauerntunnelportal dokumentiert. „Dort ist eine Platte, auf der wir den Schnee messen. Derzeit liegen wir bei einer Höhe von acht Metern“, sagt Zausnig.
Ein Rekordwinter wird es aber dennoch keiner werden. Dafür waren die Schneefälle nördlich des Pass Lueg zu gering: In Golling liegt die Einsatzzeit der Räumfahrzeuge bisher um 30 Prozent unter dem Vorjahr.