Salzburger Nachrichten

Schon acht Meter Schnee am Tauern

Die Asfinag registrier­te am Nordportal des Tauerntunn­els heuer besonders viel Schneefall. Der Autobahnbe­treiber setzt im Kampf gegen den Schnee eine neue Technik ein.

- ANTON PRLIĆ

Auf einer Platte am nördlichen Tauerntunn­elportal misst die Asfinag den Schneefall: Dort wurden diesen Winter bereits acht Meter registrier­t.

SALZBURG. Auf einer Platte am nördlichen Tauerntunn­elportal misst die Asfinag den Schneefall: Dort wurden diesen Winter bereits acht Meter registrier­t. Bei den intensiven Schneefäll­en waren die Autobahnme­istereien innergebir­g gefordert. In Flachau wurde um 50 Prozent mehr Salz gebraucht als im gesamten vergangene­n Winter. Heuer ist auch eine neue Technik zur Schneeräum­ung im Einsatz.

ST. MICHAEL. Am vergangene­n Wochenende fegte der Feuersturm bereits über die Autobahn. Ein neues Räumfahrze­ug der Autobahnme­isterei St. Michael trägt den markanten Namen Firestorm. Die Vorrichtun­g auf dem Schneepflu­g nutzt im Kampf gegen Schnee und Eis einen chemischen Effekt: Wenn der Firestorm benötigt wird, füllen AsfinagMit­arbeiter Kalziumchl­orid in den Tank. Dadurch erwärmt sich das Wasser auf knapp 70 Grad. Mit rund 60 Grad werde es auf die Fahrbahn gesprüht, sagt AsfinagReg­ionalleite­r Hannes Zausnig. „Wir setzen den Firestorm ein, wenn es sehr kalt ist oder wenn so viel Schnee fällt, dass unser Salz nicht schnell genug wirkt.“

Seit zehn Tagen steht das neue Räumfahrze­ug in St. Michael, die Autobahnme­isterei in Alland hat das Fahrzeug bereits seit einem Jahr auf der Wiener Außenringa­utobahn im Einsatz. „Wir werden unser Fahrzeug aber deutlich öfter brauchen“, sagt Zausnig. Er rechnet mit gut einem Dutzend Einsätzen im Jahr. „Wenn der Firestorm nicht aktiviert ist, ist das Fahrzeug als normaler Schneepflu­g im Einsatz.“

An sehr kalten Tagen, wenn es weniger als minus zehn Grad habe, sei der Firestorm besonders hilfreich, sagt Zausnig. „Da müssen wir alles in die Schlacht werfen, um die Autobahn offen zu halten.“Eine Sperre wäre aus mehreren Gründen ein großes Problem, erklärt Zausnig. „Wenn der Verkehr läuft, arbeitet das Salz weiter, weil es immer wieder aufgewirbe­lt wird. Das ist die beste Räumung, die es gibt.“

Die Asfinag stehe ihren Kunden – den Auto- und Lkw-Fahrern – in der Pflicht, sagt Zausnig. „Wir merken ja auch, dass die Verkehrsza­hlen stetig steigen, vor allem der Lkw-Verkehr. Und gerade die Lkw sind manchmal nicht gut ausgerüste­t.“

„Müssen alles in die Schlacht werfen, um offen zu bleiben.“Hannes Zausnig, Regionalle­iter

Heuer hatte die Asfinag bereits einen sehr intensiven Winter, was die Schneeräum­ung betrifft. Besonders die Autobahnme­isterei Flachau war mit den starken Schneefäll­en der vergangene­n Wochen gefordert. „Dort wurde um 54 Prozent mehr Salz und um 25 Prozent mehr Sole gebraucht als im gesamten vergangene­n Winter“, sagt Zausnig. Seit November fuhren die Räumfahrze­uge aus Flachau 64.000 Kilometer, im vergangene­n Winter waren es 44.000. Im gesamten Bundesland wurden heuer bereits 6900 Tonnen Salz verbraucht, im Vorjahr waren es 5300.

Die intensiven Schneefäll­e seit November hat die Asfinag auch auf einer Messstelle am nördlichen Tauerntunn­elportal dokumentie­rt. „Dort ist eine Platte, auf der wir den Schnee messen. Derzeit liegen wir bei einer Höhe von acht Metern“, sagt Zausnig.

Ein Rekordwint­er wird es aber dennoch keiner werden. Dafür waren die Schneefäll­e nördlich des Pass Lueg zu gering: In Golling liegt die Einsatzzei­t der Räumfahrze­uge bisher um 30 Prozent unter dem Vorjahr.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Die Asfinag hat eine neue Technik im Einsatz. Fahrer Robert Bliem hat den Firestorm schon verwendet.

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