Rettung kurz vor zwölf
Bombastischer Beginn, matte Fortsetzung: Was am Freitag als weltumspannende Friedensshow begonnen hat, hatte am Wochenende doch einen gewissen Durchhänger: Die Spiele waren im Alltag angekommen, bei Minusgraden (und zwar bis zu minus 21 Grad), Absagen und den gefürchteten Problemen mit den (fehlenden) Zuschauern. Was an der Küste bei den Eisschnelllaufbewerben funktioniert hat, war in den Bergen nicht ganz so beliebt. 1500 Zuseher beim Skisprungbewerb waren eine Niederlage – für Athleten, Organisatoren und IOC. Andererseits war es doch verständlich bei den Temperaturen und den Preisen, die pro Ticket zwischen 80 und 150 Euro rangieren.
Dass die Stimmung im österreichischen Team nicht ganz eingefroren ist, war einem Mann zu verdanken, den keiner von uns auf der Rechnung hatte: Der 23-jährige Tiroler David Gleirscher holte Gold im Rodeln und nahm den Druck vom Team – das hätte man sich eigentlich von anderen Sportlern erwartet. Der Tiroler, der im Weltcup noch nie auf einem Podest war, hat eines klargemacht: Bei Olympia ist alles möglich.
Die Bilanz des ersten Wochenendes: Durch das unerwartete Gold ist Österreich gut im Plan – aber eines ist auch klar: Diese Spiele könnten für Österreich noch sehr zäh werden.