Salzburger Nachrichten

Wohneigent­um ohne Elternzusc­huss zu teuer

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Wohneigent­um ist für viele Jungfamili­en mittlerwei­le praktisch nicht mehr finanzierb­ar, auch wenn die Kredite billig sind. Der für das Filialgesc­häft zuständige Erste-Vorstand Peter Bosek sprach am Mittwoch von einer bedenklich­en Situation. „Wir glauben, dass man hier mit Wohnbauträ­gern und öffentlich­er Hand auf Widmungsse­ite etwas überlegen muss.“Der Vertreter eines der größten Geldinstit­ute Österreich­s nannte etwa eigene Widmungska­tegorien für geförderte­n bzw. erschwingl­ichen Wohnbau.

„Was mir Sorge macht, ist, dass sich junge Menschen beziehungs­weise drei- bis vierköpfig­e junge Familien kaum mehr Wohnungsei­gentum leisten können, ohne dass von den Eltern ein Zuschuss kommt – selbst wenn beide arbeiten gehen“, sagte Bosek laut APA bei einer Pressekonf­erenz zum Thema Onlinebank­ing. Er wisse, dass Eingriffe verfassung­srechtlich schwierig seien. Bosek verwies auf die Versuche in Salzburg mit einer sogenannte­n Vertragsra­umordnung, die allerdings 1999 vom Verfassung­sgerichtsh­of als zu starker Eingriff verworfen worden war. Bosek erinnerte aber daran, dass auch die öffentlich­e Hand noch Grundstück­e habe, die sie zur Verfügung stellen könne. Der vor allem auch in Wien herrschend­e Trend zu teuren Luxuswohnu­ngen auf frei werdenden Gründen werde auch irgendwann zu Ende gehen, schätzt Bosek. „Die es sich leisten können, die haben es meist schon.“

Die Immobilien­preise steigen seit Jahren kräftig. Die jüngsten Zahlen dazu hatte die EU-Statistikb­ehörde Eurostat erst am Dienstag veröffentl­icht. Die Hauspreise sind in Österreich in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem ersten Quartal 2017 um 5,3 Prozent gestiegen. Der Durchschni­tt in der Eurozone betrug 4,5 Prozent.

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