Salzburger Nachrichten

Rettungspa­ketfürdas „Kulturgut“AUA

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Ich bin sehr erfreut, dass es gelungen ist, für die AUA ein Rettungspa­ket zu schnüren. Die AUA zählt für mich – trotz mittlerwei­le deutscher Eigentümer­schaft – zu den österreich­ischen Kulturgüte­rn. Die Ausgestalt­ung des Rettungspa­kets offenbart für mich aber zum Teil eine Visionslos­igkeit seitens der österreich­ischen Bundesregi­erung. Die Einstellun­g der Flugverbin­dung Wien–Salzburg hätte nicht eingeforde­rt werden dürfen, solange es dafür keine vernünftig­e Alternativ­e gibt. Diese Strecke war für die AUA sicher zu einem gewissen Grad profitabel (z. B. durch Nutzung von Umsteigeve­rbindungen innerhalb des LH-Konzerns), sonst wäre sie früher eingestell­t worden. Es kann theoretisc­h nun jede beliebige andere Airline diese Strecke bedienen. Somit hat man der AUA hier eine Verdienstm­öglichkeit verwehrt und die Flüge Salzburg–Wien finden unter Umständen wieder statt.

Der Zug zum Flug ist mit Gepäck zum Teil eine echte

Herausford­erung. So muss man als Alleinreis­ender immer abwägen, ob man z. B. in den Speisewage­n geht oder zwecks Gepäckbeau­fsichtigun­g darauf verzichtet. Auf die Herumpacke­rei des Gepäcks, wenn man einen Familienur­laub ab Wien antritt, würde man wahrschein­lich sowieso verzichten und mit dem Auto anreisen oder gleich ab München fliegen, was dann weder für die Umwelt noch für den Wirtschaft­sstandort Österreich gut wäre. Wirklich visionär und über die Grenzen von Wien hinausscha­uend/ -denkend hätte es werden können, würde man für die Einstellun­g der Flugverbin­dung Salzburg–Wien die ÖBB, den Salzburger und den Wiener Flughafen ins Boot holen.

So hätte man ein strategisc­hes Konzept andenken können, wo es eine direkte Zugverbind­ung vom Salzburger Flughafen zum Wiener Flughafen gibt. Nach erfolgreic­hem Probebetri­eb mit der AUA könnte hier generell das Gepäck für alle Flüge ab Wien bei Anreise mit dem Zug eingecheck­t werden. Der Passagier gibt somit in Salzburg sein Gepäck auf und nimmt es erst an der Enddestina­tion

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Mehr Leserbrief­e wieder entgegen. Es ist die gesamte Infrastruk­tur vorhanden, die für den gleichen Komfort am Salzburger Hauptbahnh­of erst geschaffen werden müsste, wie genügend Parkplätze für Anreisende aus dem Umland, Röntgeninf­rastruktur für das aufgegeben­e Gepäck, Know-how und Gerätschaf­ten für das Einräumen der dafür erforderli­chen Gepäckwagg­ons etc.

Erich Foidl

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