DAS GLÜCK VOR DER TÜR
Das alte Haus der verstorbenen Oma sollte zunächst nur eine Zwischenlösung für Familie Ullmann sein. Keiner hätte erwartet, sich dort so heimisch zu fühlen.
Im Altmühltal zeigt uns Familie Ullmann ihr wunderbares Familiendomizil
Eigentlich wollten Tina Ullmann und ihr Mann Tobias nur übergangsweise in das alte Haus im Altmühltal ziehen. Nach der Geburt seines Sohnes Ferdinand vor sieben Jahren machte sich das Paar auf die Suche nach einem Grundstück, um zu bauen. Zu dem Zeitpunkt lebte die kleine Familie in Ingolstadt. Doch da man einfach nicht fündig wurde, entschied sich das Paar dazu, vorerst in das leerstehende Haus von Tobias’ verstorbener Oma zu ziehen. „Es war zwar nicht meine Traumvorstellung, aber wir brauchten dringend den Platz“, erklärt Tina, die seit drei Jahren im Versicherungsbüro ihres Mannes mitarbeitet. „Und ich muss sagen, ich war keine zwei Tage in dem Haus und hatte schon das Gefühl, dass wir genau da hingehören. Hier wollte ich sein, hier wollte ich bleiben!“Alle Bedenken waren wie weggeblasen. Auch die Nachbarschaft mit Tobias’ Eltern entpuppte sich als gute Lösung, da man nun die Großeltern wunderbar als Babysitter engagieren kann. Das Paar musste zugeben, dass eigentlich alles perfekt war. „Wenn du und Ferdinand damit glücklich seid, dann bin ich es auch“, sagte Tobias zu Tina. Somit beschlossen sie gemeinsam, aus dem vermeintlichen Übergangshaus ein gemütliches Familiennest zu kreieren. Ein Jahr
später machte sich das Paar an ein Umbauprojekt. Dieses dauerte von April bis Oktober 2016. Aus 130 Quadratmetern wurden mithilfe eines Anbaus 190. Das Wohn- und Esszimmer ließen die beiden miteinander verbinden, um einen fließenden Übergang zu schaffen. Die Küche sollte jedoch ein abgetrennter Bereich sein, da Tina gerne für sich ganz alleine in Ruhe kocht. Insgesamt gibt es heute drei Bäder, wovon sich eins im Erdgeschoss befindet. Oben sind die zwei anderen, zwei Schlafzimmer, eine Ankleide sowie ein Raum zum Spielen für Ferdinand. „Da das Gebäude von 1959 ist, haben wir den Stil und die Größe der Fenster beibehalten. Sie lassen viel Licht ins Haus. Durch die dicken Wände ist es im Sommer angenehm kühl“, berichtet die 47-Jährige. „Mein Wunsch war, dass ich ein großes Bad mit freistehender Wanne habe, mein Mann wiederum träumte von einem heimeligen Wohnzimmer mit Kamin“, erzählt Tina. Ihren Einrichtungsstil beschreibt sie selber als „rustikal, gepaart mit edlen und individuellen Elementen“. Dabei betont sie, dass sie sich nicht an bestimmten Stilen oder Trends orientiert. „Dafür war ich noch nie der Typ. Viel wichtiger ist für mich persönliches Flair. Und vor allem viel Farbe“, erklärt sie. „Ich fühle mich in weißen Räumen
unwohl und brauche ein warmes Ambiente. Wenn mir danach zumute ist, dann wird halt mal schnell gestrichen. Meine Lieblingsfarbe ist übrigens Tannengrün.“Mit besonderen Deko-Stücken kreiert Tina, die nebenbei noch einen Blog zum Thema Einrichten und Garten schreibt, eine individuelle Raumstimmung. „Ein Erbstück bzw. Geschenk meiner Mama ist mein Louis VuittonReisekoffer, der bei uns im Wohnzimmer steht“, erzählt sie stolz. „Ein weiteres Highlight ist selbstverständlich meine Werkbank, die ich damals beim Entrümpeln im Keller gefunden habe. Ich wusste sofort, wo ich sie hinstellen wollte. Zuvor habe ich sie noch mühevoll restauriert und jetzt dient sie mir in der Küche als Arbeitsfläche.“Tinas absoluter Lieblingsplatz ist jedoch das Badezimmer. „Ich genieße es, den Tag in einer heißen Wanne ausklingen zu lassen.“Im Sommer wiederum sitzt die gelernte Grafik-Designerin aber auch gerne auf der Bank vor ihrem Haus, oft in Gesellschaft von Freunden, mit einem Sundowner und netten Gesprächen. „Worauf ich immer wieder angesprochen werde und was für mich auch ein Highlight ist, das sind unsere Fensterläden. Die haben dem Haus erst seinen eigenen Charakter verliehen. Der Entschluss, sie original zu übernehmen, war definitiv der
richtige“, sagt Tina. Die Familie genießt heute das Gefühl, in ihrem Zuhause voll und ganz angekommen zu sein. „Von Anfang an habe ich diese positive Energie gespürt“, reflektiert Tina. Die idyllische Lage direkt am Waldrand ist für das Paar ideal, um mit Ferdinand durch die Natur zu spazieren. Auch der alte Kater, das vierte Familienmitglied, liebt das ruhige Leben außerhalb der Großstadt. Gerne streunert er auch durch den Garten, den Tina selbst entworfen und angelegt hat. „Ich habe aus der Geschichte gelernt, dass man nicht immer gleich alte Häuser abreißen und etwas Neues bauen sollte. Denn wenn die Substanz stimmt, dann kann man durch eine Renovierung einen ebenso hohen Mehrwert erhalten. Und das Beste an der Sache: Unser Zuhause hat eine ganz eigene Geschichte! Das fasziniert mich immer wieder.“
Weitere Infos gibt’s unter: www.tinashomeandgarden.de ◆