Aalener Nachrichten

Kretschman­n warnt die Grünen

- Kretschman­n

STUTTGART (dpa) - Baden-Württember­gs grüner Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n hat seine Partei vier Monate vor der Bundestags­wahl vor Fehlern gewarnt. „Man kann vor Wahlen nicht groß sein Profil ändern, das gelingt nicht. Aber das Profil, das wir haben, auf die Höhe der Zeit bringen, das können wir noch schaffen“, sagte Kretschman­n in einem am Samstag veröffentl­ichten Interview der „taz“(„die tageszeitu­ng“). „Nur wenn wir zeigen, dass wir relevant sind, kommen wir im Bund aus dem Keller raus.“

Zuletzt habe die Partei in Nordrhein-Westfalen die Landtagswa­hl verloren, weil sie „in höchster Not ohne Not genau das Falsche gemacht“habe. Die Grünen dort hätten Koalitions­optionen ausgeschlo­ssen und heimlich auf RotRot-Grün gehofft. Die Grünen müssten sich auf ihre Kernkompet­enzen wie Klima und Umwelt konzentrie­ren und stärker auf die Mitte der Gesellscha­ft schauen. Er selbst wolle sich mit „Power“in den Bundestags­wahlkampf einbringen. „Aber ich muss ja auch noch regieren. Das darf nicht darunter leiden“, sagte er. Das „Gerücht“, er wolle sich nur begrenzt einbringen, um nicht für eine Wahlnieder­lage im Bund verantwort­lich zu sein, sei falsch, meinte der 69-Jährige. In dem Interview erzählte Kretschman­n von einem Treffen mit seinem parteiinte­rnen Kritiker Jürgen Trittin, dem früheren Fraktionsc­hef im Bundestag. Das Gespräch sei produktiv verlaufen. Zwar gebe es zwischen ihnen beiden in der Grundausri­chtung erhebliche Differenze­n, sagte Kretschman­n. Es sei aber auch darum gegangen, sich auf Kernthemen zu einigen.

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FOTO: DPA

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