Siebenbrunnen: Wasserwerk kann saniert werden
BOPFINGEN (ham) - Der Gemeinderat von Bopfingen hat mehrheitlich bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen für die große Sanierung des Wasserwerks Kapf durch den Zweckverband Siebenbrunnen votiert. Dem Zweckverband gehört neben Bopfingen auch die Gemeinde Riesbürg an, deren Rat sich bereits für den Einbau einer modernen Ultrafiltrationsanlage für insgesamt 865 000 Euro netto ausgesprochen hat (wir berichteten). Bezahlen müssen die Anlage allerdings die Wasserabnehmer – und die sind zu mehr als 99 Prozent in Riesbürg zu Hause.
Die Sanierung der Anlage bei Trochtelfingen, die das Wasser aus den Tiefbrunnen Röhrbachmühle und Wannental aufbereitet, ist bereits seit Jahren geplant. Nach Ansicht der Bopfinger Stadtverwaltung wäre auch eine um fast 200 000 Euro günstigere Sandfilteranlage möglich gewesen. „Diese aufwendige Filtration wäre nicht nötig“, sagte Bürgermeister Gunter Bühler, „aber wir zahlen im Prizip nichts davon, also sollten wir dem Wunsch des Gemeinderats Riesbürg entsprechen“.
„Herstellungspreis könnte 40 bis 70 Cent steigen“
Der Herstellungspreis für das Wasser – also der Preis, zu dem es die Gemeinde Riesbürg vom Zweckverband kauft – könne sich, je nach Rechnung, um mindestens 40, vielleicht sogar 70 Cent erhöhen. Welchen Trinkwasserpreis die Endverbraucher schließlich zahlen, legt aber im Falle Riesbürgs ausschließlich der dortige Gemeinderat fest.
Für die Ultrafiltrationsanlage hat sich Riesbürg auch entschieden, weil in diesem Fall ein Zuschuss des Landes Baden-Württemberg fließt.
Um den Betrieb im Wasserwerk Kapf kümmert sich derzeit im Auftrag des Zweckverbands das Wasserwerk der Stadt Bopfingen. Anton Mayer von den Technischen Betrieben der Stadt sagte, die 18 Liter pro Sekunde, auf welche die Ultrafiltrationsanlage ausgelegt sein soll, seien das Maximum, was beide Quellen gleichzeitig produzieren könnten: „Im Normalfall brauchen wir 25 Prozent davon.“
Freie-Wähler-Stadtrat Peter Altrichter kritisierte die Entscheidung: „Auch, wenn hier ein Zuschuss fließt, sind es doch Steuergelder. Für eine Anlage, die keiner braucht, sollte nicht so mit Steuergeldern umgegangen werden, weshalb ich nicht zustimme.“