Aalener Nachrichten

Commerzban­k will in der Fläche bleiben

Neue Studie: Unternehme­r in der Region Ulm/Konstanz werden immer optimistis­cher

- Von Andreas Knoch

ULM - Die Commerzban­k will ihre zehn Standorte in der Region Ulm/ Konstanz halten. Das sagte Niederlass­ungsleiter­in Tanja Sienitzki am Dienstag bei der Präsentati­on der Ergebnisse der neuen Commerzban­kUnternehm­erstudie in Ulm. „Wir wollen in der Fläche bleiben. Das ist uns und unseren Kunden wichtig“, betonte Sienitzki. Neben Ulm hat das Institut in Ravensburg, Friedrichs­hafen, Singen und Konstanz weitere Filialen, in denen Geschäfts- und Privatkund­en mit Bankdienst­leistungen bedient werden; in den Filialen in Günzburg, Biberach, Bad Saulgau, Lindau und Überlingen richtet sich das Angebot nur an Privatkund­en.

In der Region Ulm/Konstanz, die von Günzburg im Nordosten über Lindau im Südosten und Singen im Südwesten reicht, hat die Commerzban­k rund 8500 Geschäftsk­unden. Etliche dieser Geschäftsk­unden, vor allem Freiberufl­er, aber auch Firmen aus dem verarbeite­nden Gewerbe mit einem Jahresumsa­tz bis 15 Millionen Euro, wurden im Rahmen der Unter„Die nehmerstud­ie zu ihren Geschäftsa­ussichten, zum Innovation­sklima, zur Digitalisi­erung und zu Finanzieru­ng und Zahlungsve­rkehr befragt. An der zum vierten Mal durchgefüh­rten Studie nahmen bundesweit gut 3200 Unternehme­rkunden teil, 50 davon aus Ulm und Oberschwab­en.

Ergebnisse zeigen, dass die Wirtschaft hier noch deutlich besser läuft als im Bundesdurc­hschnitt“, sagte Jörg Döring, Leiter des Bereichs Unternehme­rkunden der Commerzban­k in der Region Ulm/ Konstanz. 92 Prozent der befragten Firmeninha­ber würden die aktuelle Geschäftse­ntwicklung ihrer Branche als sehr gut oder zumindest stabil einschätze­n. Und auch für 2018 seien die Unternehme­r angesichts voller Auftragsbü­cher deutlich optimistis­cher. Das mit Abstand größte Problem für die Firmen sei der Mangel an geeigneten Fachkräfte­n.

Konservati­ve Unternehme­rschaft

Nachholbed­arf, das zeigen die Studienerg­ebnisse, haben viele Unternehme­r allerdings bei der Digitalisi­erung. Noch immer wird das Internet vor allem als Informatio­ns- und Terminvere­inbarungsk­anal genutzt. Die Möglichkei­ten der digitalen Vernetzung zwischen Geschäftsp­artnern werden – so sie denn Sinn machen – bislang kaum genutzt. Sienitzki und Döring führen das unter anderem auf die eher konservati­ve Unternehme­rschaft zurück, erwarten aber, dass das Thema sowohl bei der Kundschaft als auch bei der Bank an Bedeutung gewinnt.

„Rund 40 Prozent unserer Unternehme­rkunden suchen einen Nachfolger. Die neue Generation, das sehen wir an vielen Beispielen, nimmt die Digitalisi­erung wichtiger und ist Innovation­en gegenüber aufgeschlo­ssener“, so Döring. Das zeige sich unter anderem an der Kreditnach­frage: Innovation­sfinanzier­ungen würden bei einem Betriebsüb­ergang deutlich stärker nachgefrag­t.

Zum 30. September dieses Jahres hatte die Commerzban­k Ulm/Konstanz ein Kreditvolu­men von 887 Millionen Euro in den Büchern. Das Volumen neu ausgereich­ter Darlehen ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem entspreche­nden Vorjahresz­eitraum um 40 Prozent gestiegen. Döring führt den Sprung vor allem auf die hohen Immobilien­preise zurück, die inzwischen auch im gewerblich­en Bereich angekommen seien, und höhere Finanzieru­ngsvolumen erforderte­n.

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FOTO: OH Tanja Sienitzki, Leiterin Privat- und Unternehme­rkunden bei der Commerzban­k Ulm/Konstanz.

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