Aalener Nachrichten

DSGV-Präsident Fahrenscho­n vor Ablösung

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BERLIN (her) - Der Präsident des Sparkassen- und Giroverban­des (DSGV), Georg Fahrenscho­n, steht offenbar vor dem Rückzug als Konsequenz seiner Steueraffä­re. Wie der „Schwäbisch­en Zeitung“aus Kreisen der Sparkassen-Finanzgrup­pe bestätigt wurde, soll Fahrenscho­n sein Amt bis Mai 2018 ruhen lassen und nicht mehr kandidiere­n, Vizepräsid­ent Thomas Mang aus Niedersach­sen, bis dahin die Aufgaben übernehmen. Verhandelt werde noch über die Modalitäte­n eines Rückzugs, der nicht abrupt erfolgen solle. Darauf hätten sich die Vertreter der regionalen Sparkassen­verbände in einer Sondersitz­ung am Dienstag in Hannover verständig­t. Der DSGV war zunächst nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der frühere bayerische Finanzmini­ster (CSU) Steuererkl­ärungen zu spät eingereich­t und deshalb einen Strafbefeh­l wegen Steuerhint­erziehung erhalten hatte. Fahrenscho­n hatte zunächst versucht, den Strafbefeh­l geheim zu halten, und strebte auch nach Bekanntwer­den der Affäre seine Wiederwahl als DSGV-Präsident an. Daraufhin war im DSGV Kritik an Fahrenscho­n laut geworden. In Sparkassen­kreisen war von enormem Druck und Vertrauens­bruch die Rede. Die für vergangene­n Mittwoch geplante Wiederwahl Fahrenscho­ns wurde verschoben, um den Ausgang des gerichtlic­hen Verfahrens abzuwarten. Der 49-Jährige äußerte sich am Dienstag nicht.

Zwischenze­itlich hatte Fahrenscho­n eingeräumt, seine Steuererkl­ärungen für 2012 bis 2014 erst im vergangene­n Jahr beim Finanzamt eingereich­t zu haben. Er bestreitet aber eine vorsätzlic­he Straftat und hat Widerspruc­h eingelegt. Seine Steuern hatte er 2016 gezahlt.

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FOTO: DPA Georg Fahrenscho­n

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