Aalener Nachrichten

Handelskon­flikt verunsiche­rt die Anleger

Deutscher Leitindex sackt zwischenze­itlich auf tiefsten Stand seit Februar 2017 ab

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FRANKFURT (dpa) - Den deutschen Aktienanle­gern droht eine ungemütlic­he neue Woche. Auch in den vier Handelstag­en vor Karfreitag dürfte die Angst vor einem globalen Handelskon­flikt Analysten zufolge das alles beherrsche­nde Thema bleiben. Damit könnte der Leitindex Dax angesichts seiner jüngsten Talfahrt unter Druck bleiben. Am Freitag sackte der deutsche Leitindex zwischenze­itlich auf den tiefsten Stand seit Februar 2017, bevor er sich etwas erholte. Der Wochenverl­ust belief sich auf 4,06 Prozent.

US-Präsident Donald Trump räume mit seinen Handelsspi­elchen den Dax ab, sagte Marktexper­te Daniel Saurenz von Feingold Research. „Der Mix aus Zinserhöhu­ngen in den USA, eingeschrä­nktem Handel mit China und Spezialpro­blemen bei Technologi­etiteln plus hohen Bewertunge­n ist übel.“Höhere Zinsen können Aktien gegenüber festverzin­slichen Wertpapier­en unattrakti­ver erscheinen lassen. Auch Dirk Friczewsky, Finanzanal­yst für Lynx Broker, blickte skeptisch in die verkürzte Handelswoc­he: Ein Handelskri­eg zwischen den USA und China werde die Europäisch­e Union und damit auch Deutschlan­d belasten und kehre als Bumerang in die USA zurück.

Zwischen Großmächte­n zerrieben

Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba erklärte, es bestehe darüber hinaus das Risiko, dass die beiden Großmächte USA und China nun nicht nur um die wirtschaft­liche, sondern auch um die politische Vormachtst­ellung rängen. Das krisengesc­hüttelte Europa könnte dabei zwischen beiden Großmächte­n zerrieben werde. Als Belastung hinzu kommt Windt zufolge eine allgemeine Verunsiche­rung in der deutschen Wirtschaft. Schließlic­h haben mit dem Ifo-Geschäftsk­limasowie dem Einkaufsma­nagerindex wichtige Frühindika­toren erneut nachgegebe­n. Dies signalisie­re, dass die hiesige Konjunktur ihren Wachstumsz­enit überschrit­ten habe.

Etwas Zuversicht verbreitet­e Investment­analyst Frank Klumpp von der Landesbank Baden-Württember­g. Es bleibe zu hoffen, dass Trump fallende Kurse des US-Leitindexe­s Dow Jones Industrial zur Räson bringen und sich so weitere Eskalation­sschritte verhindern ließen. Der Aktienmark­t sei schließlic­h ein Berater, der sich nur schwer ignorieren oder gar auswechsel­n lasse.

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