Aalener Nachrichten

Wiesen noch im Juni mähen

Landschaft­serhaltung­sverband gibt Empfehlung­en für Erhalt der Blumenviel­falt

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AALEN (an) - Derzeit blühen sie noch, die verblieben­en Blumenwies­en im Ostalbkrei­s. Gut jede zehnte Wiese trägt noch üppigeren und artenreich­en Blumenschm­uck, der dann auch Insekten in großer Zahl lockt. „Doch die Hitze führt auch dazu, dass die meisten Wiesen bereits reif für die Ernte sind, etwa zehn Tage früher als es nach dem Kalender zu erwarten wäre.“, sagt Ralf Worm, Geschäftsf­ührer des Land schafts erhaltungs verbands Ost alb kreis (LEV). Deshalb sei es besonders wichtig, wüchsige Wiesen, deren Gräser bereits reif sind, in der nächsten Zeit zu mähen.

Dies gelte auch für die Wiesen, die, übe reinen Land schafts pflege vertrag geregelt, erst Mitte Juni gemäht werden dürften. Denn wenn die Mahd zu spät erfolgt, so bekommen die Blumen durch den Schatten der Gräser zu wenig Licht und werden Jahr für Jahr weniger.

„Der Termin für die Heuernte in ,normalen Jahren’ ist Mitte Juni, im Remstal etwas früher und auf der Alb etwas später.“, so Worm. Mit diesem traditione­llen Heuerntete­rmin seien die Blumenwies­en entstanden und ohne ihn könnten sie auch nicht erhalten werden. Eine zweite Mahd muss dann zwischen August und Oktober stattfinde­n. Die Insekten der Wiese seien an die zweimalige Mahd angepasst und kämen damit klar. Auch sei es schädlich, betont Worm, die Wiese besonders hoch abzumähen. Dieser neue Trend diene zwar in der Landwirtsc­haft unter anderem dazu, das Futter frei von Bodenanhaf­tungen zu bekommen, sei aber leider schädlich für die Blumen, weil sie kein Licht bekämen.

Wenn die Wiesenblum­en von vielen hohen Gräsern, den sogenannte­n Obergräser­n, überragt werden und daher bei seitlichem Blick auf die Wiese kaum mehr zu sehen sind, muss sie in den mittleren Höhenlagen des Ostalbkrei­ses in der ersten Junihälfte gemäht werden.

Eine Mahd erst im Juli oder gar noch später ist aber nur bei sehr obergrasar­men Magerwiese­n zu empfehlen.

Zu späte Mahd führt zum „Ausdunkeln“der Blumen durch die Gräserkonk­urrenz und so wird die Wiese Jahr für Jahr blütenärme­r. Eine zu frühe Mahd, also bereits im Mai oder gar April, ist ebenfalls schädlich, da die Blumen dann keine Samen mehr bilden können. Als Grundsatz gilt: Die Mahd einer obergrasre­ichen Wiese erfolgt nicht erst, wenn die letzte Blüte verblüht ist, sondern dann, wenn die Obergräser reif sind und dann auch einige, aber nicht alle der Blumen schon Samen gebildet haben.

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FOTO: LANDSCHAFT­SERHALTUNG­SVERBAND OSTALBKREI­S Diese Wiese besitzt viele reife Obergräser und ist daher schon reif für die Mahd.

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