Asylbewerber stiehlt in der LEA Koffer
Angeklagter kommt nicht – Richter, Rechtsreferendarin und Dolmetscher warten am Dienstag vergeblich
ELLWANGEN (sj) - Wegen Diebstahls ist ein Asylbewerber am Dienstag vor dem Amtsgericht Ellwangen angeklagt gewesen. Vorgeworfen wurde dem 23-Jährigen, im Februar 2018 in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) in Ellwangen einen Koffer gestohlen zu haben.
In dem Koffer sollen sich zwei Jeans, ein Paar Schuhe, ein E-BookReader sowie Kosmetikartikel im Gesamtwert von etwa 300 Euro befunden haben. Deshalb war der Mann per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je zehn Euro (= 400 Euro) verurteilt worden. Gegen den Strafbefehl hatte der Mann Einspruch erhoben.
Der Hauptverhandlung am Dienstag blieb der Angeklagte jedoch unentschuldigt fern. Amtsgerichtsdirektor Norbert Strecker, Rechtsreferendarin Schaal als Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft, ein Dolmetscher der englischen Sprache und zwei Zeugen warteten vergeblich auf das Erscheinen des ordnungsgemäß geladenen Angeklagten.
Nach der obligatorischen Viertelstunde verwarf Norbert Strecker in seiner Funktion als Einzelrichter den Einspruch des Angeklagten. Damit bleibt es bei der im Strafbefehl ausgesprochenen Geldstrafe von 400 Euro.