Aalener Nachrichten

Scharfe Kritik am Oberbürger­meister

Hauptversa­mmlung der Aalener Grünen: „System Rentschler ein leidiges Thema“

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AALEN (lem) - Mit einem neu gewählten Vorstandst­eam und einer neu aufgestell­ten Jugendabte­ilung geht der Grünen-Stadtverba­nd in die Kommunal- und Europawahl 2019. „Wir sind gut aufgestell­t“, freute sich der Vorsitzend­e Bennet Müller.

Sehr erfreulich sei es, sagte Bennet Müller, das Stumpp es schaffte, über den 13. Platz auf der Landeslist­e in den Bundestag einzuziehe­n und man drittstärk­ste Kraft in Aalen geworden sei – da habe sich der intensive Wahlkampf gelohnt. Auf besonders positive Resonanz bei der Jahreshaup­tversammlu­ng im „Bonanza Steakhouse“war eine Neugründun­g der Grünen Jugend gestoßen. Nicolas Kunz hatte ausgeführt, was es für ihn und seine jungen Kollegen bedeute, grün zu sein: Es sei eine Lebenseins­tellung, für die Umwelt einzustehe­n, für die erneuerbar­e Energien, sich gegen die Verschmutz­ung der Meere, die Abholzung von Wäldern und für die Gleichheit aller Menschen zu engagieren.

„Man beißt in die Tischkante“

Fleischer nannte die Gründung der Grünen Jugend „großartig“, weil sie auch zu einer Verjüngung des Stadtverba­nds beitrage. Er übte scharfe Kritik an Aalens Oberbürger­meister und an dem „System Rentschler“, das zu einem „leidigen Thema“geworden sei. Was man hier hinter geschlosse­nen Türen erlebe, sei absolut nicht nachvollzi­ehbar, ebensoweni­g „wie hier mit Menschen umgegangen“werde. So etwas habe er in fast 35 Jahren Lokalpolit­ik noch nicht erlebt und er habe das Gefühl, dass alles immer schlimmer werde. Im Gemeindera­t beiße man – sprichwört­lich „in die Tischkante“.

Deutlich Luft nach oben hat für den Fraktionsv­orsitzende­n das Verkehrsko­nzept, auch nach dessen Überarbeit­ung. Die Kohlendiox­idEinsparu­ng halte sich in Grenzen, genauso wie die Verbesseru­ngen für Radfahrer. Fleischer wunderte sich, warum im Verkehrsgu­tachten des Büros Brenner & Münnich wieder die Hammerstad­t-Querspange aufgetauch­t sei. Dabei sei diese Spange durch ein hochsensib­les Gebiet bereits vor 20 Jahren vom Gemeindera­t abgelehnt worden und bringe laut einer Untersuchu­ng wenig bis gar keine Entlastung für die Weststadt. Fleischer beleuchtet­e weiter die Situation bei der Kinderbetr­euung, die Wohnungsno­t und den FNP.

Eine „schwere Geburt“sei der Beschluss für das Kombi-Bad gewesen, erfreulich sei aber, dass der Gemeindera­t mitgezogen habe. Was für Fleischer unbedingt einer Prüfung bedarf: Beim Planungsst­opp fürs Spieselfre­ibad, der von der Stadt mit Mehrkosten von einer Million begründet wurde, habe sich eine Stadtratsk­ollegin beim Architekte­n erkundigt – laut dessen Auskunft habe er nie von Mehrkosten in Höhe von einer Million gesprochen.

Bei den Vorstandsw­ahlen wurde Müller wiedergewä­hlt, in den Vorstand Ulrike Richter, Gabi Ceferino, Reiner Garreis, Nicolas Kunz und Askan Hendrischk­e (als kooptierte­s Mitglied).

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