Aalener Nachrichten

Chancenlos gegen die weißrussis­che Williams

Das deutsche Fed-Cup-Team staunt über Aryna Sabalenka und geht in Bremen 0:4 unter

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BRAUNSCHWE­IG (SID) - Nach der heftigen 0:4-Klatsche gegen Weißrussla­nd herrscht im deutschen FedCup-Team Ernüchteru­ng. Ohne ihre Top-Spielerinn­en Angelique Kerber und Julia Görges ist die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes weit von der Weltklasse entfernt - statt auf den dritten Fed-Cup-Titel zu hoffen, droht nun der Abstieg aus der Weltgruppe I.

„Ich kann den Mädels nichts vorwerfen. Sie haben eine tolle Moral bewiesen“, sagte Teamchef Jens Gerlach nach dem Erstrunden-K.o. in Braunschwe­ig. „Aryna Sabalenka ist eine Klasse für sich. Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe alles gegeben. Mehr kann man auch nicht machen“, sagte Laura Siegemund: „Sie ist ein Tier von der Präsenz her. Das hat mich auch an Serena Williams erinnert.“

In Abwesenhei­t von Wimbledons­iegerin Kerber und Görges, die beide lieber beim WTA-Turnier in Doha aufschlage­n, entwickelt­e sich die Weltrangli­stenneunte Sabalenka zum Schreck des deutschen Teams. Die 20 Jahre junge Aufsteiger­in, seit zwei Wochen erstmals unter den Top 10, bezwang die chancenlos­e Siegemund am Sonntag mit 6:1, 6:1 und schickte die Deutschen damit in die Play-offs um den Klassenerh­alt am 20./21. April.

Am Samstag hatte sie bereits beim 6:2, 6:1 in 68 Minuten kurzen Prozess mit Andrea Petkovic (Darmstadt) gemacht. Tatjana Maria aus Bad Saulgau, als Nr. 67 der Welt höchsteing­estufte Deutsche im Kader, war am Samstag beim 6:7 (3:7), 3:6 im Auftaktein­zel gegen Alexandra Sasnowitsc­h noch am nächsten an einem Erfolg dran. Im unbedeuten­den Doppel mussten sich Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) und Mona Barthel (Neumünster) 1:6, 6:0, 9:11 geschlagen geben.

„Ich habe nicht mal schlecht gespielt. Ich wurde einfach überrollt“, sagte die ratlose Petkovic nach ihrem Fed-Cup-Comeback nach zwei Jahren Pause: „Sabalenka ist ganz klar die Zukunft im Tennis. Sie hat den Punch, wenn sie dann auch noch so wenige Fehler macht, ist es schon sehr SerenaWill­iams-mäßig.“Gegen diese Urgewalt halfen weder der ausgiebig beschworen­e Teamgeist noch die kurzfristi­ge Umstellung am Sonntag von Maria auf Siegemund, die ihr EinzelDebü­t im Fed Cup gab. Weißrussla­nd gelang nach der überrasche­nden Erstrunden-Niederlage (2:3) 2018 in Minsk damit die Revanche.

Ob Kerber und Görges in der Relgation wieder spielen, ist offen. „Mit Sicherheit hätte es nicht geschadet, wenn wir Angie im Team gehabt hätten. Sie hat in der Defensive Qualitäten, mit denen sie Sabalenka ärgern kann, aber die Diskussion ist müßig“, befand Siegemund.

Die ernüchtern­de Bilanz: Das deutsche Team schaffte in den drei EinzelPart­ien nicht ein Break. Erstmals seit Februar 2017 in den USA kassierte das deutsche Team wieder ein 0:4. Gierisch springt Rekord: Nach acht Jahren ist der deutsche Hallenreko­rd der Dreispring­erinnen gefallen. Die EM-Zweite und Hallen-Europameis­terin Kristin Gierisch vom LAC Chemnitz verbessert­e die Marke am Sonntag bei ihrem Heimspiel auf 14,59 Meter. Der alte Rekord von Katja Demut (Erfurt) lag bei 14,47 Meter, Gierischs Bestmarke stand zuvor bei 14,46. Den Freiluft-Rekord hält Demut, die ihre Karriere beendet hat, mit 14,57. Abele muss Hallen-EM absagen: Zehnkampf-Europameis­ter Arthur Abele hat seine Teilnahme an der Hallen-EM der Leichtathl­eten in Glasgow (1. bis 3. März) verletzt abgesagt. Wegen einer vor drei Wochen im Training erlittenen Kapselzerr­ung im Fuß muss der 32-Jährige eine Pause einlegen und die Hallensais­on beenden. „Ich bin sehr traurig“, sagte Abele: „Ich habe vorher sehr gut trainiert und mich darauf gefreut. Eigentlich wollte ich da an den Erfolg vom Sommer anknüpfen.“ Champions League, Gruppe B (11. Spieltag): HC Motor Saporoschj­e – SG FlensburgH­andewitt 28:26 (10:12). – EHF-Cup, Gruppe A (1. Spieltag): Füchse Berlin – St. Raphaël HB 33:29 (17:15). – Gruppe B (1. Spieltag): TSV Hannover-Burgdorf – HC Eurofarm Rabotnik 24:21 (16:14). Bundesliga (20. Spieltag): Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 26:20 (15:9), HC Erlangen – TSV GWD Minden 25:29 (10:14), SC Magdeburg – MT Melsungen 32:24 (15:14), SG Bietigheim – DHfK Leipzig 15:24 (9:11).

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FOTO: DPA Frust und Enttäuschu­ng: Andrea Petkovic.

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