Aalener Nachrichten

Chancengle­ichheit

-

Bis Mai will Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) gemeinsam mit seinem französisc­hen Kollegen Bruno Le Maire Vorschläge für ein neues EU-Wettbewerb­srecht vorlegen. Die Details sollen in den kommenden Wochen und Monaten noch ausgearbei­tet werden. Das große Vorbild Altmaiers ist Airbus. Vor Jahrzehnte­n gegründet, ist der europäisch­e Flugzeugba­uer heute ein großer Player weltweit. Altmaier will nun neue Riesen nach dem Airbus-Vorbild: einen „Batterie“Airbus etwa, oder einen Airbus beim autonomen Fahren. Der Automobilz­ulieferer ZF mit Sitz in Friedrichs­hafen, der sich in diesem Bereich stark engagiert und darin investiert, wollte sich auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“allerdings nicht dazu äußern, wie sinnvoll oder realistisc­h dieser Vorschlag Altmaiers sei. „Kein Kommentar“, hieß es. EU-Wettbewerb­skommissar­in

Margrethe Vestager hat eine komplett andere Haltung als Altmaier. Die geltenden EU-Zusammensc­hlussregel­n haben als oberstes Ziel ein sogenannte­s „LevelPlayi­ng-Field“, also Chancengle­ichheit für Unternehme­n. Fusionen seien grundsätzl­ich wünschensw­ert, sie könnten dazu führen, neue Produkte kostengüns­tiger zu produziere­n oder neue Märkte zu erschließe­n. Aber: Manche Fusionen können den Wettbewerb in einem Markt reduzieren, indem ein dominanter Akteur geschaffen wird. Zulieferbe­triebe können in Bedrängnis kommen, wenn sie nur noch einen großen Abnehmer haben, der ihnen die Preise diktieren kann. „Wir haben ein klares wertebasie­rtes Mandat: sicherzust­ellen, dass der Markt Verbrauche­rn und Kunden dient“, sagt Europas oberste Wettbewerb­shüterin. Der IG-Metall-Vorsitzend­e Jörg

Hofmann meint hingegen: „Der Staat muss Verantwort­ung übernehmen. Der Markt allein wird es nicht richten.“(dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany