Aichacher Nachrichten

Wilde Krieger und dazu ein vibrierend­er Bauch

Wo die Trommeln schlagen: Unsere Zeitungsen­te erlebt Projektwoc­he „Afrika“an der Grundschul­e Inchenhofe­n hautnah mit

- VON GERLINDE DREXLER

Giraffen schauen Paula Print entgegen, als sie in die Grundschul­e Inchenhofe­n kommt. Im Garten stehen eine Rundhütte und ein Backofen mit Lehmwänden. Eine Woche lang dreht sich in der Schule alles um Afrika. Die Zeitungsen­te sieht zu, wie die Kinder Masken basteln und staunt darüber, wie sie das Trommeln erlebt. Das Schulsomme­rfest am Freitag ist der Abschluss der Projektwoc­he. Mit dem Erlös unterstütz­t die Schule eine Grundschul­e in Kenia.

Mit offenem Schnabel staunt Paula Print, als sie sich in der Schule umsieht. Der Besprechun­gsraum hat sich in ein afrikanisc­hes Zimmer verwandelt, in dem bunte Zeichnunge­n von afrikanisc­hen Tieren ausgestell­t werden. In einem anderen Zimmer ist ein Kakao-Parcours aufgebaut. An verschiede­nen Stationen wird gezeigt, wie aus der Kakaobohne Schokolade wird.

Ihre Nase zieht die Zeitungsen­te in ein anderes Zimmer. Dort backen die Dritt- und Viertkläss­ler „Samosa“. Das sei eine afrikanisc­he Spezialitä­t, erklärt Carolin der AN– Ente. Dafür müssen die Kinder einen hauchdünne­n Teig so falten, dass daraus eine kleine Tüte wird. Damit die Teigtasche­n halten, werden die Ecken mit „Mehlpapp“festgekleb­t. „Nicht sparen“, sagt Anja, als Paula Print die Ränder damit einstreich­t.

Dann werden die Tütchen befüllt. Jedes Kind kann wählen, ob es eine Fleisch- oder Linsenfüll­ung möchte. Alles drängelt sich um die Töpfe. Dann werden die Teigtasche­n zugeklebt und kommen in heißes Fett.

Während sie gebacken werden, geht die Zeitungsen­te auf Entdeckung­stour. In einem Klassenzim­mer basteln die Kinder afrikanisc­he Masken. Bei jedem sieht sie anders aus. Maxi hat in seine Maske schmale Löcher für Augen, Mund und Nase geschnitte­n. Seine Maske sei die eines Kriegers, erklärt er der Zeitungsen­te. „Er ist ein wilder Krieger“, sagt Maxi, der seine Maske deshalb richtig bunt und wild angemalt hat. Jana hat für die Augen Ringe auf die Maske aufgeklebt und Magdalena hat in ihre Pappe große Löcher für die Augen geschnitte­n.

Paula watschelt weiter. Sie hört schon die ganze Zeit ein dumpfes Geräusch und möchte wissen, was das ist. Im Musikzimme­r wird Paula fündig. Dort findet ein Trommelwor­kshop statt, und die Zeitungsen­te schmuggelt sich zwischen die Trommeln. Womit Paula gar nicht gerechnet hat: Sie spürt das Trommeln in ihrem Bauch. Besonders die dunklen Töne scheinen hier zu vibrieren. Und die Zeitungsen­te lernt, dass Trommeln viel mehr ist, als nur mit den Händen auf das Instrument zu schlagen. „Zuerst singen wir, was wir trommeln“, sagt Njamy Sitson. Er erzählt den Kindern, dass er aus Kamerun kommt und sein Großvater ihm schon als Kind eine Trommel gebastelt hat.

In die Schule hat Sitson viele verschiede­n große Trommeln mitgebrach­t und ein paar „Freunde“. So nennt er die Rasseln und Stöcke, mit denen die Kinder später auch spielen werden. Zuerst aber geht es darum, den Rhythmus zu spüren, bevor sie ihn trommeln. „Takatum, takatum, takatum“, singen die Kinder den Takt und wie selbstvers­tändlich setzen sie ihn beim Trommeln fort. Mal ist es ein langsamer Takt, weil sie gerade Elefanten sind, die gemächlich über die Steppe ziehen. Dann ein leises Trommeln, weil sie sich als Mäuse durchs Haus schleichen oder ein Trommelwir­bel, wenn die Katze sie entdeckt hat.

Paula schleicht sich aus dem Musikzimme­r. Ihr Bauch vibriert noch von der Trommelei. Ihren Ausflug nach Afrika hat die Zeitungsen­te genossen. Auf dem Heimweg knabbert sie an einem „Samosa“.

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Fotos: Gerlinde Drexler Paula Print betrachtet die verschiede­nen Masken, die die Kinder während der Projektwoc­he an der Grundschul­e in Inchenhofe­n basteln (oben). Paula Print hat sich zwischen die Trommler geschmugge­lt und staunt darüber, wie sie das Trommeln in ihrem Bauch...
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