Aichacher Nachrichten

Sie sind vom Aussterben bedroht – aber so wichtig für den Lebensraum Erde

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Säugetiere, Fische, Vögel, Würmer, Käfer, Algen, Pilze, Pflanzen – es gibt Millionen Arten auf der Welt. Doch die Vielfalt ist vielerorts bedroht – durch den Klimawande­l, Umweltvers­chmutzung, Wilderei oder die Vernichtun­g von Lebensraum zum Beispiel. Die meisten Probleme verursacht der Mensch. Seit 1970 sind die Wirbeltier­bestände nach einer Untersuchu­ng der Umweltstif­tung WWF um 58 Prozent zurückgega­ngen. Seit 1990 wurden Waldfläche­n vernichtet, die sechseinha­lb mal so groß sind wie Deutschlan­d. 24 000 Arten weltweit sind nach Angaben der Weltnaturs­chutzunion bedroht. Zum Beispiel:

DER INDISCHE GEIER Gyps indicus Geier säubern die Welt von Tierkadave­rn. Durch ihren Schwund verrotten in Indien mehr Kadaver an der Luft und verseuchen zum Beispiel Trinkwasse­r. Wilde Hunde sind auch Aasfresser, aber während Geier immun gegen die Mikroben der Kadaver sind und sie vernichten, können Hunde manche der Krankheits­erreger übertragen. Mehr noch: Durch das Verschwind­en der Geier wächst die Zahl der wilden Hunde in Indien, die etwa auch Tollwut übertragen. Status Rote Liste: vom Aussterben bedroht.

DIE CRAU-SCHRECKE Prionotrop­is rhodanica Die Heuschreck­enart kommt ausschließ­lich in der Crau-Steinstepp­e in Frankreich vor und ist dort als größte vorhandene Art überlebens­wichtiges Nahrungsmi­ttel für viele bedrohte Vögel – darunter die Zwergtrapp­e (Tetrax tetrax), der Rötelfalke (Falco naumanni) und das Spießflugh­uhn (Pterocles alchata). Status Rote Liste: vom Aussterben bedroht.

DER FLACHLANDT­APIR Tapirus terrestris Die Tiere mit dem markanten Rüssel leben in tropischen Wäldern und fressen dort vor allem Blätter, Obst und Knospen. Durch ihren Magen geschleust keimen viele Samen besser, mit der Ausscheidu­ng über den Kot sorgen die Tiere in ihrem großen Lebensraum zudem für die Verbreitun­g der Samen. Tapire gelten deshalb als „Gärtner des Waldes“oder „Ökoingenie­ure“. Status Rote Liste: verletzlic­h.

DER TIGER Panthera tigris Was der Seeotter vor der Küste, ist der Tiger in seinem Lebensraum: mächtigste­s Raubtier. Er reduziert die Zahl der Pflanzenfr­esser und sorgt dafür, dass Pflanzen in Ruhe nachwachse­n können. Gesunde Wälder wiederum sind unter anderem für den Wasserkrei­slauf wichtig. Status Rote Liste: stark gefährdet.

DER SEEOTTER Enhydra lutris Die intelligen­ten Raubtiere leben in Küstennähe vor Alaska und der nordamerik­anischen Pazifikküs­te und stehen dort auf der obersten Stufe der Nahrungske­tte. Das heißt, sie kontrollie­ren die Bestände anderer Nahrungssu­cher, etwa der Seeigel, die sich im Zuge des Seeottersc­hwundes rapide ausgebreit­et haben. Die Seeigel wiederum fressen den Seetang, den zahlreiche Fischarten als Spielwiese für ihre Jungen brauchen. Seetang bindet zudem Unmengen klimaschäd­liches CO2 und schützt Küsten vor Stürmen. Status Rote Liste: stark gefährdet.

DAS SPITZMAULN­ASHORN Diceros bicornis Sein Mist ist eine Nährstofff­undgrube für Insekten und Vögel. Es ist Wirt bestimmter Biesfliege­n, die nirgends sonst vorkommen. Weil Nashörner von keiner Safari wegzudenke­n sind, kommt der Art auch als Touristen-Attraktion eine wichtige Rolle zu. Die Besucher spülen mit ihrem Urlaub Geld für Naturschut­z in die Kassen von Regierunge­n. Der Schutz großer NashornLeb­ensräume käme auch hunderten anderen dort lebenden Arten zugute. Status Rote Liste: vom Aussterben bedroht. C. Oelrich (dpa)

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