Alles hat seinen Preis
Das Thema Abfall ist im Wittelsbacher Land mit Emotionen beladen. Verbrennungsanlage, Schlackendeponie und Giftmüllberg haben zu einer hohen Sensibilisierung geführt, gegen die manches sachliche Argument kaum ankommt. Doch zum Glaubenskrieg eignet sich die Diskussion über Holund Bringsystem nicht. Beides hat Nachteile, die man je nach Standpunkt so oder so gewichten kann. Der eine schätzt den Wertstoffhof als geselligen Treffpunkt, der andere hat weder Zeit noch Platz, jeden Aludeckel vom Joghurtbecher zu lösen und beides getrennt aufzubewahren.
Experten vom bifa-Institut plädierten schon vor Jahren bei der Vorstellung einer Studie über verschiedene Sammelmodelle: „Man muss einen vernünftigen Mittelweg finden zwischen dem, was dem Bürger nutzt, und dem, was dem Wertstoffkreislauf nutzt.“Insofern ist der Gedanke nicht verkehrt, der schon 2005 zu einem Bürgerentscheid geführt hat: Sollen doch die bestimmen, die damit leben müssen. Denn eines ist sicher: Alles hat seinen Preis. Den muss der Bürger zahlen in Form höherer Müllgebühren oder in Form von Freizeit, die er Samstagvormittag auf dem Wertstoffhof verbringt.