Heckenschüsse aus dem Intrigantenstadel
Au weh, die Münchner CSU! Seit vielen Jahrzehnten ist der kleine Bezirksverband als Intrigantenstadel verschrien. Jetzt scheint er seinem schlechten Ruf wieder einmal in vollem Umfang gerecht zu werden. Anders als in der Oberpfalz oder in Oberfranken kam die – selbstverständlich anonyme – Forderung nach einer Ablösung von CSU-Chef Horst Seehofer nicht einmal aus einer regulären Vorstandssitzung. Nein, in München haben sich offenbar von vorneherein nur einige Seehofer-Kritiker in kleiner Kungelrunde zusammengefunden. Seine Unterstützer wie Vize-Generalsekretär Markus Blume wussten von nichts.
Allzu hoch sollte man die Sache also nicht hängen. Es ist unklar, wer die Heckenschützen sind, und es steht fest, dass die Aktion ziemlich dilettantisch war.
Dennoch bringen diese Heckenschüsse aus dem Intrigantenstadel zwei Herren in Erklärungsnot. Der Münchner CSU-Chef Kultusminister Ludwig Spaenle und Staatssekretär Georg Eisenreich sollen mit von der Partie gewesen sein. Spaenle war gestern nicht zu sprechen. Eisenreich schwieg sich aus. Seehofer aber wird, so angeschlagen er auch sein mag, die beiden Mitglieder seines Kabinetts zur Rede stellen. Das wird kein Spaß.