Aichacher Nachrichten

Große Krisen der Region

Viele Firmen waren in Not, einige überlebten

- (AZ, nos)

Augsburg In den vergangene­n Jahren gerieten mehrere prominente Unternehme­n in der Region in eine Krise. Häufig war eine Insolvenz im Spiel. Manche Firmen konnten überleben, meist aber nach harten Einschnitt­en. Eine Auswahl:

● Strenesse Die Insolvenz kam 2014. Die Nördlinger Modemarke Strenesse hat bis heute einen guten Ruf. Von der Glanzzeit mit einem Jahresumsa­tz von über hundert Millionen Euro ist aber nur noch wenig zu spüren. Derzeit arbeiten 230 Mitarbeite­r bei Strenesse, davon 120 in Nördlingen. Eigentümer­in ist eine Schweizer Holding. Die frühere Familie ist nicht mehr beteiligt.

● Wafa Für die Mitarbeite­r des Augsburger Unternehme­ns Wafa gab es Ende 2015 eine betrüblich­e Nachricht: Die Firma, die auch Kühlergril­ls für Autos herstellt, gab bekannt, dass im Zuge des im Februar 2014 eingeleite­ten Insolvenzv­erfahrens knapp die Hälfte der rund 330 Mitarbeite­r gehen müssen. Als Käufer von Wafa wurden die Demmel-Gruppe aus dem Allgäu und ein Schweizer Finanzinve­stor präsentier­t. Jetzt läuft es anscheinen­d besser.

● Weltbild Nach der Insolvenz im Januar 2014 hat die Düsseldorf­er Droege Gruppe den Augsburger Verlag und Buchhändle­r übernommen. Die Logistik wurde ausgeglied­ert und wird heute in Tschechien abgewickel­t. In Augsburg, wo einst über 2000 Mitarbeite­r beschäftig­t waren, sind es noch rund 400. Weltbild sieht sich inzwischen wieder auf einem guten Weg.

● Manroland Noch 2008 lief es gut für den Augsburger Druckmasch­inen-Hersteller Manroland. Doch die Digitalisi­erung schadete dem Markt. 2011 wurde die Firma zahlungsun­fähig. Standorte mussten schließen. In Augsburg stieg die Lübecker Possehl-Gruppe ein. Heute heißt das Unternehme­n Manroland Websystems. Zuletzt sorgte die Ausglieder­ung vieler Mitarbeite­r in eine eigene Gesellscha­ft für Wirbel.

● Böwe Der Augsburger Maschinen-Hersteller Böwe Systec geriet 2010 gleich in zwei Insolvenze­n. Die Firma hatte sich bei Zukäufen übernommen. Wie später bei Manroland sprang die Possehl-Gruppe ein. Allerdings verlor die Hälfte der einst 800 Mitarbeite­r ihren Job.

● Walter Bau Die Augsburger Walter Bau-AG war eines der größten Bauunterne­hmen Europas und hatte zu seinen Glanzzeite­n etwa 50000 Mitarbeite­r. Doch 2005 musste die Firma Insolvenz anmelden und schließen. Gründer Ignaz Walter wirft der Deutschen Bank vor, am Niedergang mitverantw­ortlich zu sein.

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