Aichacher Nachrichten

Leben wir in einer Zeit des Umbruchs?

Udo Di Fabio spricht bei Bischofsem­pfang

- (wida)

Selbstfahr­ende Autos; Roboter, die mit dementen Menschen sprechen; und ein „Smart Home“, das uns besser kennt, als wir selbst: Ist das Science-Fiction? Nein, meint der ehemalige Bundesverf­assungsric­hter Udo Di Fabio. Er sprach gestern Abend beim Jahresempf­ang des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa vor zahlreiche­n geladenen Gästen aus allen gesellscha­ftlichen Bereichen des Bistums Augsburg. Im Ulrichshau­s ging es in seinem Vortrag um die ganz großen Fragen unserer Gegenwart – vor allem um die Frage, ob wir in einer Zeit des Umbruchs leben. Aus Sicht von Di Fabio deutet manches darauf hin. Er spricht von einem „sanften Umbruch“und einer Zeit, in der die Grundlagen unserer Gesellscha­ft langsam ausgehöhlt werden „wie eine Sandburg am Meer“. So verliere ihm zufolge etwa die Familie als alltagsprä­gende Gemeinscha­ft genauso an Wert wie die Kirche. Ein Grund für Alarmismus? Nicht für Di Fabio. Der rät aber dazu, dass wir darüber verstärkt nachdenken, ob wir uns etwa zu Objekten des technische­n Fortschrit­ts herabstufe­n lassen. Derartige Grenzübers­chreitunge­n müssten verhindert werden. Bischof Zdarsa hatte bereits zuvor betont, wie wichtig Traditione­n und Institutio­nen in diesen Zeiten seien. Die religiöse Verankerun­g ist für ihn ein unentbehrl­iches Grundgerüs­t für eine menschlich­e Gesellscha­ft.

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Foto: Annette Zoepf Bischof Konrad Zdarsa und Professor Udo Di Fabio (rechts) beim Jahresemp fang.

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