Aichacher Nachrichten

Pfeifer sagt Änderung der Betriebsab­läufe zu

Kühbacher diskutiere­n über Stellungna­hmen zur geplanten Erweiterun­g des Unternehme­ns in Unterbernb­ach. Die Gemeinde reagiert auf seitenlang­e Einwände der Bürger mit einer entscheide­nden Änderung

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Viel Sitzfleisc­h brauchten die Kühbacher Gemeinderä­te in ihrer Sitzung am Dienstag. Rund drei Stunden lang behandelte­n sie die Stellungna­hmen zur geplanten Änderung des Flächennut­zungs- und Bebauungsp­lans „Gewerbegeb­iet Unterbernb­ach“. Der holzverarb­eitende Betrieb Pfeifer plant hier eine Erweiterun­g des Betriebsge­ländes in Richtung Süden. Seitenlang­e Einwände der Anwohner führten zu einer entscheide­nden Änderung des Bebauungsp­lans.

Die Schreiben der Anwohner machten vor allem eines deutlich: Sie misstrauen den Erweiterun­gsplänen der Firma und sind genervt von nicht eingehalte­nen Zusagen. Eine Befürchtun­g, die immer wieder auftauchte, war, dass Pfeifer in dem erweiterte­n Betriebsge­lände zehn Meter hohe Produktion­shallen bauen könnte. Laut Bebauungsp­lan wäre das bisher möglich gewesen.

Die Gemeinde reagierte und erreichte eine Übereinkun­ft mit dem Unternehme­n. Der überarbeit­ete Entwurf des Bebauungsp­lans sieht nun keine Bebauung mehr vor. Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id zum geänderten Plan: „Jetzt kann die Fläche nur zur Lagerung und als Parkplatz hergenomme­n werden.“

Einzige Ausnahme: Das Versandgeb­äude, das vom jetzigen Werksgelän­de in den äußersten südlichen Bereich verlegt werden soll. Es sei angedacht, es auch zu vergrößern und Sozial- und Aufenthalt­sräume für die Fahrer anzulegen, teilte Werkleiter Andreas Schmid mit. Für das Gebäude ist im Bebauungsp­lan eine rund 300 Quadratmet­er große Fläche vorgesehen.

Wie das von Pfeifer sonst noch geänderte Konzept für die knapp zwei Hektar große Fläche aussieht, stellte der Werkleiter vor. Das Areal, das an die Kreisstraß­e AIC 5 angrenzt, soll nach wie vor als Parkplatz für Lastwagen genutzt werden. Neu sind die beiden Fahrspuren für Transporte­r mit Rundholz, auf denen sich die Fahrzeuge, die vor 6 Uhr kommen, aufreihen können. Dazu kommen 25 Parkplätze für Lastwagen.

Der Werkleiter zur Veränderun­g gegenüber der jetzigen Situation: „Damit steht künftig die doppelte Aufstauflä­che zur Verfügung.“Eine Schranke am Ende der beiden Fahrbahnen verhindert, dass die Rundholztr­ansporter vor 6 Uhr auf das Werksgelän­de fahren können.

Ein maximal sechs Meter hohes Rundholz-Vorlager nach der Schranke dient dem Betrieb als Puffer. Damit sind auch die Zwischenla­gerflächen für Rund- und Schnitt- zu dem das Gelände ursprüngli­ch ebenfalls ausgebaut werden sollte, vom Tisch.

Die Schnitthol­zpakete sollen laut Schmid künftig im äußeren Bereich des jetzigen Werksgelän­des aufgestaut werden. Damit hätten die Stapler kürzere Wege und es gebe weniger Lärm. Der Werkleiter sagte zu: „Wir werden die Abläufe im Betrieb so gestalten, dass durch die Lagerung gleichzeit­ig der Lärm nicht so nach außen dringen kann.“Zusammen mit dem Lärmschutz­wall an der Einfahrt verlagere sich so der Lärm in den südlichen Bereich.

Lärmschutz­gutachter Andreas Kottermair sah in dem Konzept „eine tragfähige Lösung“. „Noch besser für die Zukunft wäre eine Halhölzer, le.“Dann wäre alles gegenüber der Wohnbebauu­ng abgeschirm­t. Die Lärmbeläst­igung beschäftig­te nicht nur den Gemeindera­t, der viele Nachfragen zu Details an den Gutachter hatte. Rund ein Dutzend Zuhörer verfolgte die Sitzung. Sie hatten schon bei den Einsprüche­n keinen Hehl aus ihrer Skepsis gegenüber den Messungen Kottermair­s gemacht. Eine von den Anwohnern angeregte dauerhafte Messung lehnte der Gutachter als zu aufwendig ab. Er bot schließlic­h an, dass er die Lärmbeläst­igung von einem Immissions­punkt auf dem Pfeifer-Gelände zum Haus eines der Anwohner in der Flurstraße ausrechnen würde. Markus Felber hatte das angeregt, damit sich die Anwohner mit ihren Bedenken ernst genommen fühlen. Dass auch der Gemeindera­t an dem Ergebnis interessie­rt sei, betonte Engelbert Thumm.

Den Antrag eines Ehepaares auf Rederecht lehnte der Bürgermeis­ter ab. Er wehrte sich gegen Formulieru­ngen in einem Widerspruc­h, den 124 Bürger unterschri­eben hatten. Unter anderem war in dem Schreiben von „unangebrac­hten Äußerungen des Bürgermeis­ters gegenüber Bürgern“die Rede. Anstelle schwammige­r Formulieru­ngen solle man Ross und Reiter beim Namen nennen, forderte Lotterschm­id.

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