Vergessene Opfer
Vortragsreihe der Erinnerungswerkstatt
Unter den Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung bilden Jüdinnen und Juden bzw. Menschen, die von den Nazis zu Juden erklärt wurden, die weitaus größte Gruppe. Ihre Zahl ist so groß und die Verbrechen, die an ihnen verübt wurden, so monströs, dass darüber in den Hintergrund geriet, dass der NSStaat alle Menschen verfolgte und ermordete, die nicht die gewünschten Verhaltensweisen zeigten: Obdachlose, Bettler, Prostituierte und Zuhälter ebenso wie als „Berufsverbrecher“Stigmatisierte, Homosexuelle und Menschen mit Behinderungen oder zu „Erbkranken“Erklärte.
Die Erinnerungswerkstatt veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Kulturmuseum und dem Evangelischen Forum Annahof eine Vortragsreihe, die an diese „vergessenen Opfer“erinnert. Experten berichten, auch mit Augsburger Beispielen, über die Verfolgung, die daran beteiligten Einrichtungen und Behörden, die Perspektive der Opfer und den langen Weg bis zur Anerkennung als NS-Opfer:
● Albert Knoll, Archivar der KZGedenkstätte Dachau, spricht am 19.April, über die Verfolgung Homosexueller.
● Die sogenannten „Berufsverbrecher“stehen im Mittelpunkt des Vortrages von Herbert Veh, Präsident des Landgerichts Augsburg, am 3. Mai.
● Frauenschicksale in der Strafanstalt Aichach in den Jahren zwischen 1933 und 1945 sind Thema des Historikers Franz Josef Merkl am 21.Juni.
● Den Opfern der nationalsozialistischen Zwangssterilisation widmet sich Prof. Annette Eberle von der Katholischen Stiftungshochschule München am 19. Juli.
OTermine Alle Vorträge finden im Annahof statt und beginnen um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.