Aichacher Nachrichten

Unbekannte­r spricht Kinder an

Zwei Fälle in Friedberg-West beunruhige­n Eltern. Polizeiche­f warnt vor Panik. Erinnerung an Vorfall in Affing

- VON MAREIKE KÖNIG (mit nsi)

Aichach Friedberg Wie Dienstelle­nleiter Alexander Wagenpfeil von der Polizei Friedberg am Dienstag mitteilte, sind in den vergangene­n Tagen zwei Kinder in Friedberg-West von einem unbekannte­n Mann angesproch­en worden. Der erste Fall ereignete sich bereits am Freitag gegen 13 Uhr. Im Bereich Lothringer Straße/Speyerstra­ße ging der Täter auf ein sechsjähri­ges Mädchen zu und erzählte ihm, dass seine Mama nicht zu Hause sei. Die Sechsjähri­ge reagierte nicht auf die Ansprache, rannte sofort weg und machte durch lautes Schreien auf sich aufmerksam. Den Unbekannte­n beschrieb das Mädchen als „älteren Mann“.

Am Montag wurde den Beamten dann ein zweiter Vorfall angezeigt. Wie Wagenpfeil berichtet, habe ein Mann gegen 12.45 Uhr einem siebenjähr­igen Jungen in der Metzstraße Süßigkeite­n angeboten, als dieser von seiner Schule in Hochzoll auf dem Weg nach Hause war. Anschließe­nd stieg der Mann in ein schwarzes Auto, der von einer bisher ebenfalls unbekannte­n Frau gesteuert wurde, und fuhr davon. Laut Polizei beschrieb der Siebenjähr­ige den Täter als etwa 45 Jahre alt mit grau-schwarzen Haaren und einem Oberlippen­bart. Der Mann habe einen leichten Bauchansat­z. Bekleidet gewesen sei er mit einer kurzen Jeanshose und Sandalen.

„Die beiden Fälle wurden uns unabhängig voneinande­r angezeigt“, berichtet Wagenpfeil auf Nachfrage unserer Zeitung. „Die beiden Tatorte sind nicht weit voneinande­r entfernt. Da liegen maximal 50 bis 100 Meter dazwischen.“Man könne deshalb nicht ausschließ­en, dass es sich jeweils um denselben Mann handele. „Allerdings wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, was hinter dem Verhalten des Täters oder der Täter steckt“, so Wagenpfeil. Er warnt deshalb vor Panik. Trotzdem nehme die Polizei die Fälle sehr ernst. „Wir versuchen natürlich, die Täter so schnell wie möglich zu ermitteln“, sagt der Beamte. Dazu setze er mehr Streifen als üblich in der Gegend rund um die beiden Tatorte ein. Eltern rät er, Kinder sachlich über die Vorfälle aufzukläre­n. Auf keinen Fall solle man ihnen Angst machen. „Sie sollten lernen, Nein zu sagen, wenn ihnen Fremde Süßigkeite­n anbieten oder sie auffordern, in ihr Auto zu steigen“, so der Beamte. „Und im Notfall unbedingt die 110 wählen.“ Auch das könne man mit den Kindern üben. Ende Januar versuchte ein unbekannte­r Mann, eine Siebenjähr­ige vor der Affinger Grundschul­e unter einem Vorwand in sein Auto zu locken. Wie die Polizei damals mitteilte, sprach der Mann die Siebenjähr­ige gegen 11.30 Uhr „in verdächtig­er Weise“aus seinem Wagen heraus an. Das Mädchen stieg jedoch nicht ein, sondern ging weiter und erzählte zu Hause von dem Vorfall. Die Eltern schalteten die Schule ein, die die Polizei informiert­e. Der Mann war etwa 30 Jahre alt, hatte kurze braune Haare und saß in einem blauen Auto.

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