Aichacher Nachrichten

Es bleibt ein Millionend­esaster

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Es ist ein gewaltiger Klimmzug, den der Freistaat macht, um der Stadt Augsburg finanziell zur Seite stehen. Der Einfluss von Oberbürger­meister Kurt Gribl und dessen guter Draht nach München mag eine entscheide­nde Rolle gespielt haben, um ein Finanzdeba­kel für die Kommune abzuwenden. Statt der denkbaren Rückzahlun­g von 28,5 Millionen Euro sind es jetzt zwischen 1,15 und 2,87 Millionen Euro. In Anbetracht dieser Summen verbietet es sich dennoch, davon zu sprechen, die Stadt sei mit einem blauen Auge davongekom­men.

Der gravierend­e Fehler im Jugendamt kommt die Stadt nach wie vor teuer zu stehen. Es ist und bleibt ein Millionend­esaster. Dass der Haushaltsa­usschuss fraktionsü­bergreifen­d die Gesetzesän­derung mitträgt, zeigt allerdings, dass es sich hier nicht um eine „Lex Augustana“handelt. Auch andere Kommunen waren, wenngleich in ganz anderen finanziell­en Dimensione­n, vom komplizier­ten Fördersyst­em betroffen. Dies macht zumindest die Panne im Augsburger Amt ein kleines Stück erklärbare­r. Die politische Aufarbeitu­ng ist jedoch keineswegs abgeschlos­sen. Sie könnte nach den aktuell vorliegend­en Zahlen neue Fahrt aufnehmen.

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