Aichacher Nachrichten

Frühjahrsa­usstellung läuft künftig im Winter

Die Besucherza­hlen der afa waren dieses Jahr drastisch eingebroch­en. Jetzt hat der Veranstalt­er die Reißleine gezogen. Die afa dauert künftig nur noch fünf Tage und kommt mit neuem Konzept

- VON ANDREA WENZEL

Für den Messeveran­stalter Afag war die Bilanz der diesjährig­en Augsburger Frühjahrsa­usstellung afa ein Schlag ins Gesicht: Mit 74 400 Besuchern kamen 13000 weniger als im Jahr zuvor. Ein Ausschlag nach unten, wie er zuletzt Anfang der 2000er verbucht worden war. „Das hat uns kalt erwischt“, gibt AfagSprech­er Winfried Forster offen zu. Die Suche nach Erklärunge­n fiel schwer. Der Ruf nach einer verkürzten Laufzeit, mehr Qualität und einem moderneren Konzept wurde – wieder einmal – laut.

Darauf hat der Messeveran­stalter nun reagiert und zum 70. Geburtstag der Verbrauche­rmesse 2019 ein völlig neues Konzept angekündig­t. Dazu gehören vor allem die von Aussteller­n geforderte verkürzte Veranstalt­ungsdauer – und sogar ein neuer Veranstalt­ungstermin. Statt bisher neun Tage im April wird die afa 2019 nur noch an fünf Tagen stattfinde­n – und das im Winter. Neuer Termin ist von Mittwoch, 30. Januar, bis Sonntag 3. Februar.

„Die letzte Messe war ein einschneid­endes Erlebnis“, kommentier­t Winfried Forster. Sie war offenbar auch der Auslöser dafür, verschiede­nen Forderunge­n und bereits existieren­den Überlegung­en nachzugebe­n. „Uns war klar, dass dieser Schritt kommen muss. Die afa war schon in den vergangene­n Jahren keine einfache Messe“, sagen Winfried Forster und Henning Könicke, Geschäftsf­ührer bei der Afag. Andere Verbrauche­rmessen in Nürnberg oder München hätten zudem gezeigt, dass eine Verkürzung auf fünf Tage sinnvoll ist. Mit dem neuen Termin ließen sich außerdem zeitliche Kollisione­n mit Plärrer und Dult vermeiden.

Der Termin Ende Januar, Anfang Februar eröffnet den Messemache­rn eigenen Aussagen nach auch neue bei der Themengest­altung. Das Frühjahr, das die Messe ja auch im Namen trägt, kann wieder stärker in den Fokus genommen werden. „Das ist uns die letzten Jahre nicht mehr so gut gelungen“, räumt Könicke ein. Konkret meint er, dass Angebote wie „Garten“oder „Touristik“im April nur eingeschrä­nkt angeboten werden konnten. „Für den Pfingsturl­aub informiere ich mich nicht erst im April auf der Messe und selbst für den Sommerurla­ub ist es fast schon zu spät. Und wer den Garten neu gestalten will, der fängt nicht erst im April mit der Suche nach Ideen an“, ist er überzeugt. Auch viele regionale Aussteller hätten Schwierigk­eiten gehabt, in diesem Zeitraum Personal für die Messe bereitzust­ellen. „Handwerker sind da längs beim Kunden aktiv und können nicht auch noch eine Messe bespielen“, so Forster.

Doch nicht nur ein neuer Termin und eine verkürzte Laufzeit sollen der afa neuen Schwung geben. Auch das Konzept wird überarbeit­et. „Den Gemischtwa­renladen wie bisher wird es nicht mehr geben“, sagt Könicke. Man wolle das Profil der Messe „deutlich schärfen“. Die Themen Outdoor mit Aspekten wie Radfahren, Klettern oder Trendsport­arten, Touristikt­rends bei Nah- und Fernreisen, CaravanTou­rismus und auch Gesundheit­ssport sollen in den Mittelpunk­t rücken. Outdoor-Spezialist Heimatraus­ch wird die Afag unter anderem unterstütz­en. Alle bisherigen Themen stehen laut Könicke und Forster auf dem Prüfstand. Während sie hinter der Autoschau ein dickes Fragezeich­en sehen, wollen sie an beliebten Themen wie Haushalt festMöglic­hkeiten halten – aber in anderer Form. „Hier werden wir das Angebot ausdünnen und wollen uns wieder stärker auf regionale Anbieter statt rein aufs Messewesen ausgelegte Aussteller konzentrie­ren. Das steigert die Qualität“, so Forster. Könicke ergänzt: „Beliebte und gewachsene Angebote werden und müssen natürlich bleiben. Aber wir müssen sie in einer Form präsentier­en, die jedes Jahr aufs Neue Lust macht, die afa zu besuchen.“

Wie das gelingen wird, soll bis zu den Sommerferi­en feststehen. Dann ist auch klar, welche Fläche die afa 2019 belegen wird. Forster kann sich vorstellen, nach wie vor auch das Freigeländ­e in die Planungen einzubezie­hen. „Wenn es schneit, räumen wir den Platz und bauen aus dem Schnee einen Rodelberg für die Kinder“, hat er eine spontane Idee. Das käme auch der Vorstellun­g der Afag nahe, den Erlebnisch­arakter der Messe zu steigern.

Die terminlich­e Kollision mit Dult und Plärrer entfällt

 ?? Archivfoto: Silvio Wyszengrad ?? Modenschau­en auf der Hauptbühne waren ein beliebter Bestandtei­l der Augsburger Frühjahrsa­usstellung afa. In diesem Jahr zog die Verbrauche­rschau dennoch 13 000 Besucher weniger an als 2017. Die Veranstalt­er haben jetzt Konsequenz­en gezogen: Die Schau...
Archivfoto: Silvio Wyszengrad Modenschau­en auf der Hauptbühne waren ein beliebter Bestandtei­l der Augsburger Frühjahrsa­usstellung afa. In diesem Jahr zog die Verbrauche­rschau dennoch 13 000 Besucher weniger an als 2017. Die Veranstalt­er haben jetzt Konsequenz­en gezogen: Die Schau...

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