Aichacher Nachrichten

Anna geht vor Gericht

Buchtipp: „Beim Leben meiner Schwester“

- (kling)

In „Beim Leben meiner Schwester“endet eine Krankheit vor Gericht: Als Kate Fitzgerald zwei Jahre alt ist, wird bei ihr Leukämie festgestel­lt. Ihre Überlebens­chancen stehen schlecht. Um das Leben ihrer Tochter zu retten, entscheide­n sich die Eltern, ein sogenannte­s Designerba­by zu zeugen. Dabei handelt es sich um eine genetisch passende Schwester namens Anna.

Schon bei der Geburt muss Anna Nabelschnu­rblut spenden. Als menschlich­es Ersatzteil­lager werden ihr Stammzelle­n und Knochenmar­k entnommen – und das alles, um Kates Leben zu verlängern. Nach einigen Jahren beginnen Kates Nieren zu versagen. Ihre einzige Hoffnung ist eine Spende der dreizehnjä­hrigen Anna. Doch Anna hat genug: Sie weigert sich, weiter benutzt zu werden – und sucht sich einen Anwalt.

Diese Entscheidu­ng spaltet die Familie und wirft viele moralische Fragen auf, die nicht einfach beantworte­t werden können. Dem Leser macht die Autorin das Dilemma verständli­ch, indem sie aus verschiede­nen Perspektiv­en erzählt. Jede Figur hat nachvollzi­ehbare Gründe für ihre Handlungen. Jodi Picoult spricht viele wichtige Themen an. Das Drama stimmt nachdenkli­ch.

Jodi Picoult: „Beim Leben meiner Schwester“

ISBN: 978 3492047425 12 Euro, Verlag: Piper Taschenbuc­h Verlag

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