„Wer in den Laden kommt, den begrüße ich mit einem Ciao, Guten Tag. Und lächle.“
Mailand bedeutet nicht nur große Gebäude, Mode und Werke Mailand bedeutet nicht nur große Gebäude, Mode und Werke von Stararchitekten. Mailand ist auch Geschichte und, vor allem, Erinnerung. Sie überlebt und widersetzt sich dem, was oft als oberflächliche Modernität bezeichnet wird. Von diesem täglichen Kampf, Wissen über das Handwerk früherer Zeiten aufrecht zu erhalten, zeugt Signora Ada. Jahrgang 1927 ist sie mit ihrem Geschäft für Elektrotechnik von 1943 eine Referenz für die ganze Stadt.
Am Corso Como, der mittlerweile zu einer Fashion-insel geworden ist, zwischen Clubs, Hochhäusern und Galerien, erscheint das Überleben eines Ladens, der Stecker, Steckdosen und Elektrokabel verkauft, unerklärlich. Und doch hat die Reklameschrift der „Tecnoelettrica Comoretto“nie aufgehört, Passanten und Touristen auf sich aufmerksam zu machen. Natürlich gab es Momente der Krise oder der Versuchung, den üppigen Kaufangeboten von Modeunternehmen nachzugeben, die in dem Geschäft die ideale Lokalität für Boutiquen oder Ateliers sehen. Signora Ada fehlt es bestimmt nicht an Hartnäckigkeit, gepaart mit einer ständigen Suche nach Qualitätsprodukten. Es erstaunt nicht, in Mailand zu hören, dass „wenn es etwas nicht bei Comoretto gibt, man es nirgends sonst findet.“Ihr Geheimnis? Ihre Art des Verkaufens wie in früheren Zeiten, gemischt mit einer tiefgründigen Kenntnis ihrer Produkte und der Gewohnheiten ihrer Kunden. Eben das, was einer Gemeinschaft zugrunde liegt.
Corso Como, 11 - 20154 Mailand