What we really, really want!
Ansprechendes Design? Check. Batteriebetrieb? Check. Bluetooth und Stereokopplung? Check. Breiter Frequenzgang? Check. Die Micropods von Podspeakers scheinen direkt alles zu erfüllen, was man von einem mobilen Lautsprecher erwarten kann.
Wenn man auf den ersten Blick nicht recht weiß, ob es sich beim neuen Testobjekt um ein 90er Jahre Designerstück, ein außerirdisches Artefakt, oder wirklich um einen Lautsprecher handelt, dann ist die Chance hoch, dass man es mit einem Produkt des Herstellers Podspeakers zu tun hat. Die interessante Geschichte dieser Lautsprecher hat unser geschätzter Kollege Johannes Strom ja bereits in seinem Test zu den Modellen Bigpod MK II und III und den Minipod Bluetooth MK II ausgiebig beleuchtet. Wer den Bericht verpasst hat, sollte das jetzt korrigieren. Mit den Micropod Bluetooth MK II steht uns jetzt ein mobiler Lautsprecher der Marke mit der markanten Erscheinung ins Haus. Ja genau, die Micropods lassen sich auch ohne Kabel betreiben.
The Tripods
Ganz entfernt erinnern unsere Testprobanden schon an die furchteinflößenden Gefährte der Invasoren aus der Bbc-serie nach der gleichnamigen Romanreihe. Allerdings wäre da der entscheidende Jörg Schumacher, Stefan Goedecke
Unterschied, dass die Micropods uns Menschen mehr als wohlgesonnen sind und im schlimmsten Falle nur das heimische Wohnzimmer unter ihre Kontrolle bringen. Oder vielleicht noch den Schreibtisch im Büro. Das Gehäuse des 2-Wege-systems besteht jedenfalls aus Abs-kunstoff und ist wie auch die anderen Podspeakers in Weiß, Rot und Schwarz erhältlich. Interessant ist hier vor allem, dass es sich um eine geschlossene Konstruktion handelt. Gegenüber den weit verbreiteten Bassreflexkonstruktionen, haben
geschlossene Gehäuse den Vorteil einer höheren Impulstreue. Auch wenn im Gegenzug die Wiedergabe im Bassbereich meist relativ früh abflacht. Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass der Frequenzgang laut Datenblatt von 45 Hertz bis 22 Kilohertz reicht. Mehr noch angesichts des Gehäusevolumens und des gerade mal drei Zoll messenden Tiefmitteltöners. Dessen Membran ist übrigens aus gewobenem Glasfaser gefertigt. Der Hochtöner verfügt über eine Seidenkalotte mit einem Durchmesser von einem dreiviertel Zoll. Mit der nötigen Spannung werden die Treiber von einer 10 Watt leistenden Class-d Endstufe versorgt. Das mag erst mal nach wenig klingen, sollte aber bei einem potenten Wirkungsgrad von 86 Dezibel auf einem Meter bei einem Watt nicht unterschätzt werden. Vor allem im Nahfeld, in dem die Podspeakers vermutlich meistens zum Einsatz kommen werden. Die Verbindung zur Quelle kann sowohl über den rückseitig untergebrachten und als 3,5-Millimeter-klinke ausgeführten Eingang, oder aber über Bluetooth hergestellt werden. Für den letzteren Fall findet man ebenfalls am rückseitigen Anschlussfeld die Pairing-taste um die Verbindung zum Zuspieler herzustellen. Sonst sind dort noch der Netzteil-anschluss, der Power-schalter, die obligatorische Volumenkontrolle und ein USBPORT zur Speisung externer Geräte mit 5 Volt untergebracht. Die Micropods können sowohl einzeln als Monolautsprecher, oder als Stereopaar betrieben werden. Zur Kopplung als Stereopaar muss zuerst die Verbindung zum linken Lautsprecher hergestellt werden. Nach einem kurzen Druck auf die Pairing-taste begibt sich der Micropod in den Suchmodus, dessen Erfolg er mit einem kurzen Piep quittiert. Dann gilt es bei beiden Micropods gleichzeitig für vier Sekunden die Pairing-taste zu betätigen und schon arbeiten beide zusammen in Stereo. Zumindest in der Theorie. In der Praxis gestaltet sich das Ganze etwas fummelig und Menschen mit großen Fingern brauchen wohl mehrere Anläufe bis das Stereo-setup wie gewünscht funktioniert. Das ist bei Weitem kein Dilemma, nur etwas die Vorfreude trübendes.
Druckvoller Klang
Wenn aber alles erst mal funktioniert, klingt es dafür um so besser! Die Micropods liefern einen druckvollen und kräftigen Bass, der wirklich relativ weit hinab reicht. Dieser wird komplementiert von präsenten Mitten und genügend luftigen Höhen um den gefürchteten boxigen Klang anderer mobiler Lautsprecher gänzlich zu vermeiden. Was sofort auffällt, ist die tolle Räumlichkeit des Sounds, sowie die starke Phantommitte. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir stellen die Dreibeiner mit dem Track „Voilá“von N.E.R.D.S neuem Album „No One Ever Really Dies“auf die Probe. Der Song bietet auf jeden Fall einiges an Information im Bassbereich. Und auch wenn man merkt, dass der Subbass hier nicht in Gänze wiedergegeben wird, drückt der Bass ganz schön
FAZIT
Die kleinste Ausführung der Podspeaker weiß durch einen ihre Größe übertreffenden Klang zu begeistern, der wenig mit dem boxigen Klang anderer Lautsprecher dieser Klasse gemein hat. Wer gerade auf der Suche nach einem Paar neuer Desktoplautsprecher ist, sollte sich selber von den Qualitäten der Micropods überzeugen!
BESONDERHEITEN
• geschlossenes Gehäuse
Vorteile +druckvoller Bass +schöne Räumlichkeit Nachteile – Bedienelemente relativ klein ordentlich und bleibt trotzdem knackig. Die Snare peitscht und die Hi-hat zischt. Generell transportieren die Micropods die Energie des Stücks ausgezeichnet und es fällt schwer sich nicht davon anstecken zu lassen. Die Stereostimmen erklingen wunderbar breit und insgesamt ist es ziemlich erstaunlich, wie erwachsen die kleinen Lautsprecher klingen. Wer kleine Designerstücke mit großen Klang sucht, die man noch dazu auch mal mit in die Reisetasche packen kann, wird bei den Micropods definitiv glücklich.