Depeche Mode
Spirit
Die Band aus dem britischen Basildon ist eher ein Phänomen als ein Pop-Act – ihr Weg zeigt es. Die Zeit der unsterblichen Hymnen, der großen Melodien ist vorbei, sie werden auf „Spirit“aufgebrochen und aufgelöst. Das Dutzend Songs kommt fast strukturlos daher, bis zur Essenz reduziert, ohne harmonisches Gerüst, oft ohne Beat. „Where’s The Revolution“ist die einzige Single, Gahans Stimme der einzige Halt. Um ihm herum klackern und puckern altmodische Synthesizer mit 8-Bit-Charme, Maschinen-Beats rattern über magenstimulierende Sub-Bässe. Gores geniale Gitarren-Linien? Fehlanzeige. „Oh, we’re fucked“, singt dieser im finalen „Fail“eines verstörenden, melancholischen Kunstwerks. Nostalgie ist was für Turnbeutelverlierer. Soft Cell, Duran Duran, Ultravox
Stefan Woldach