KLANGFUNDAMENT
Sonos geht jetzt unter die Fernseher: Mit der Playbase bieten die Multiroom-Spezialisten ihr erstes Sounddeck an. Nach einer ungewöhnlichen Präsentation in München hat AUDIO die Soundflunder im Testlabor auf Herz und Nieren geprüft.
Als Sonos in München zur ersten Präsentation der Playbase einlud, waren wir zugegebenermaßen etwas verwirrt. Die angegebene Adresse war weder die der Agentur noch die von Sonos. Auch kein Café, Restaurant oder ähnliches, was sich zur Präsentation eines neuen Produkts eignen würde, war unter dieser Hausnummer zu finden, nur private Wohnungen. Des Rätsels Lösung: Die Agentur hatte eine Airbnb-Wohnung angemietet. Wo lässt sich die neue Playbase besser präsentieren als in einer schicken Altbauwohnung im Münchner GärtnerplatzViertel. Charmante Idee. Jeder Journalist bekam seinen eigenen Slot. Gemütlich auf der Couch plat- ziert, flankiert von Mitarbeitern der Agentur und Sonos, konnten wir eine Privataudienz bei der Playbase genießen. Sie thronte auf einem Sideboard, darauf stand ein großer Flat-TV. Recht unauffällig in der linken Ecke platziert: der Sonos Sub, ein drahtloser Subwoofer, der eher wie die Quadratur des Doughnuts aussieht als wie ein klassischer Subwoofer. Die flache Sonos- Flunder schultert Fernseher bis 35 Kilo. Dafür war die Entwicklung eines neuen Materials notwendig, das der Oberseite genügend Stabilität und Kratzfestigkeit verleiht. Die Vorgabe, dass die Playbase nicht höher sein sollte als 8 cm, stellte die Entwickler vor weitere Herausforderungen: Sonos hatte keinen Woofer, der flach genug gewe-
sen wäre. Also musste ein neuer her. Schließlich soll die Base auch ohne die tatkräftige Unterstützung eines Subwoofers ein vernünftiges tonales Fundament liefern. Gesteuert wird die Base per App, Smartphone oder Tablet sind Pflicht. Und klanglich? Da spielte die Playbase groß auf. Wir hörten mehrere Musikstücke über Spotify an, darunter der Klangklassiker „Money“von Pink Floyd. In beindruckender Art und Weise zog die Base ein Stereopanorama auf, dass man dem tönenden Pfannenkuchen nicht zugetraut hätte. Kleine Helferlein wie die schräg offene Tür rechts und die eingewinkelten Dekoartikel links auf dem Sideboard wirkten wie akustische Spiegel und unterstützen die Playbase beim
Aufspannen der Soundkulisse. Der Bass reichte tief und kam mit ordentlich Wumms – kein Wunder, stand doch der Sub daneben, der, wie wir dann während der Vorführung erfuhren, gar nicht aktiv war! Ungläubig mussten wir uns davon in der App überzeugen – tatsächlich war er „off“. Aktiviert legte er noch paar dicke Scheiben Bass unters Fundament, aber die Playbase braucht ihn nicht wirklich. Wir guckten unterdessen noch ein bisschen Blu- ray, im Gedächtnis blieb eine Szene aus dem Dschungelbuch (die Neuverfilmung von 2016): der Kampf zwischen Baghira und Shir Khan und die Flucht von Mogli. Die Balance zwischen Stimmverständlichkeit und fulminantem Kinosound war perfekt.