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er Receiver ist tot, es lebe der Receiver? Das Zentralorgan der guten alten HiFi-Stereo-Zeit döste lange im Pianissimo- Modus. Zu lange. Doch seit einiger Zeit läuten Hersteller wie Onkyo eine Renaissance ein – und zwar bereits im Ein-/Aufsteigerbereich. Der Onkyo TX- 8250 ist so ein Kandidat. Als Basics empfängt er brav UKWRDS sowie Mittelwelle, fischt aber auch moderne Digitalsender mit seinem DAB+- Adapter aus dem Äther. Bei einem klassischen Receiver dürfen zudem ein Phono- Eingang (MM, mit Equalizer) und ein vergoldeter Kopfhörer- Klinkenanschluss (390 Ohm) nicht fehlen, ebenso wie Klangregler. Auf der Rückseite warten dann unter anderem sechs vergoldete Cinch- Analogeingänge nebst acht stabilen Boxenkabel-Schraubklemmen für zwei Boxen- Pärchen. So viel zum weitgehend Analogen. Mit seinen digitalen Kompetenzen schwenkt der Multitasking-Japaner dann mindestens so fein bestückt in die Umlaufbahn des Multimedia-Universums ein. Als da wären: vier Audioeingänge, davon je zwei optisch und koaxial für hochauflösendes Musikmaterial bis 24 Bit/192 kHz sowie DSD 2,8/5,6 MHz – machbar durch den D/A-Wandler AK4452VN von AKM, der durch seine spezielle Filtertechnologie für eine verzerrungsarme Performance mit prima Rauschabstand stehen soll. Über seine zwei USB-Eingänge liest der TX-8250 digitale Musik-Speicherkost aus und lässt sich dabei über die Gratis-App „Onkyo Controller“steuern – wie auch die anderen Netzwerk-Tools. Das wären zum Beispiel „Mein Smartphone“– also individuelle Songvielfalt von iPhone oder iPad (Apple AirPlay) oder vom PC mit Bluetooth 4.1. Übers lokale Heimnetzwerk mit dem stabilen Dualband- WLAN von 5/ 2,4 GHz beherrscht der TX- 8250 Google Chromecast. Mit dem drahtlosen Audiosystem DTS PlayFi sowie FireConnect von Blackfire lässt sich Musik individuell in mehrere Räume beamen. Damit nicht genug – horch, was streamt von draußen rein: Unter der Haube mit seiner Metallfront und Kunststoffreglern haben die Onkyo- Ingenieure Streamingdienste der Musik- Abo- Anbieter Tidal, Spotify und Deezer integriert, ebenso wie Internetradio von TuneIn. Der Player liest die gängigen Codes aus, darunter FLAC, WAV, ALAC, DSD, AIFF, WMA Lossless, MP3 sowie AAC – übers Netzwerk und via USB. Und per HDMI- Anschluss kann der Entertainer auch an einen TV andocken. Eine Fernbedienung ist dabei, sie hilft neben der Onkyo- App beim Dirigieren. Möglich macht diese opulente SpielVielfalt der Transfer von Know-how und Platinen aus der AV-/Surround-Welt von Onkyo und der Schwestermarke Pioneer. So geht Digitalisierung. Wer mag, kann dank des Subwoofer-/ Vorverstärkerausgangs einen ZusatzBasslautsprecher oder eine Endstufe anschließen. Doch schon der eingepflanzte Verstärker hat’s in sich: Die „Wide Range Amplifier Technology“(„WRAT“) soll mit einem speziellen Hochstrom- El-Transformator und Leistungskondensatoren für den nötigen Punch sorgen. Im Team mit einer „Schaltung ohne Phasenverschiebung“soll der diskret aufgebaute Hochstrom- Amp seinen breiten Frequenzbereich von 10 Hz bis 100 kHz zum Wohlklang nutzen können. An Power kann er dabei pro Kanal 160 Watt an 4 Ohm lockermachen, versteht sich aber auch mit nieder- oder hochohmigeren Boxen. Das hört sich vielversprechend an.