Test Voxativ Zeth B
Dieser Breitbänder entsteht in einem beinahe magischen Prozess. Und er klingt sensationell!
Johann Friedrich Böttger hatte ein mutiges Versprechen abgegeben: Ja, er könne Gold machen. Was dem Alchemisten eher Nachteile brachte. Denn Friedrich August I. von Sachsen, genannt August der Starke, nahm ihn gefangen. Wer so wertvoll für die Staatskasse sein konnte, solle seine Kunst beweisen und keineswegs in ein benachbartes Königreich flüchten. Nur – Böttger verstand sich gar nicht darauf, Gold zu machen. Stattdessen erblickte aus seiner verschlossenen Klause das Porzellan das Licht der Welt.
MAGISCHE CHASSIS
Was hat diese Geschichte mit dem Lautsprecher Zeth B zu tun? Auch bei Voxativ in Berlin sitzen mehrere Alchemisten in einer Klause und geben sich den Anschein, sie könnten Gold machen – audiophiles Gold. Da wird geschöpft, gefaltet und geschmiedet. Alles zum Heil des besseren Klangs. Wer sich für einen VoxativLautsprecher entscheidet, hat seine Wahl mit bewusstem Willen getroffen – das hat nichts mit Massenwahre zu tun, hier wird etwas Magi-
Audiophiles Gold macht man nicht nebenbei. Bei Voxativ in Berlin wird dazu gebrütet, geforscht, geschöpft, gefaltet, gewickelt und gegossen. Aus diesem beinahe magischen Prozess entstand nun die Zeth B.
sches geschaffen. Zum Beispiel die Chassis: Die kauft Voxativ nicht einfach an, hier wird bis ins letzte Detail selbst Hand angelegt. Für die Membran bringen die Tüftler japanisches Büttenpapier in eine neue Form. Die VoxativAlchemisten formen sie unter Dampf und versiegeln sie mit Klarlack. Die passende Schwingspule wird in Berlin gewickelt, der Korb ebendort gegossen. Die Innenverkabelung werten sie mit einem Mix aus Kupfer und Silber auf. Und schließlich wird der finale Lack in derselben Manufaktur aufgetragen, die auch die Edelklaviere von Schimmel verschönert. Als i-Tüpfelchen entwirft hausintern ein Mitarbeiter die charakteristischen Phase Plugs aus unter- schiedlichen, geschliffenen Holzschichten. Klanglich gesehen ist es nebensächlich, wie kunstvoll die Phase Plugs aussehen, aber es macht etwas her – halt die Kunst der Goldmacher. Wir haben uns für eine ganz neue Lautsprecherkombi entschieden – die Zeth B. Hier handelt es sich um eine Standbox mit je einem flankierenden Subwoofer pro Seite. Die bekannte und schon von uns getestete Zeth triff also auf einen Voxativ Z Bass. Die Kombi ergibt Sinn, denn auch unsere Messergebnisse zeigen: tief unten im Basskeller ist die Zeth-Standbox recht schwach auf der Lunge. Da entsteht kein Druck. Die Z- Bass- Unit ist ein Dipol-System mit anliegenden 240 Watt und