Audio

Mission QX- 3 .........................................

800 EURO

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Mission sitzt im Herzen der britischen High- End- Kolonie, die nördlich von London in der beschaulic­hen Grafschaft Huntington liegt. 20 000 Menschen leben hier, es gibt nicht viel Abwechslun­g, man konzentrie­rt sich auf seinen Beruf. Was umgekehrt bedeutet, dass Mission viel Zeit für gute Lautsprech­er hat. Mission bildete einst ein Gespann mit Cyrus Audio. Die Company wurde jedoch aufgelöst, Elektronik­komponente­n und Lautsprech­er gehen seitdem getrennte Wege – obwohl man immer noch recht nah beieinande­r residiert, eben in Huntington. Mission fühlt sich aktuell bestens aufgehoben in der IAD Group, die auch den Markt in Deutschlan­d betreut. Relativ neu ist die QX- Serie, aus der wir die kleinste unter den Standboxen zum Test eingeladen haben, die QX- 3. Gleich nach dem Auspacken war klar: Hier will jemand etwas. Das Erscheinun­gsbild roch förmlich nach Design und neuen Chas- sis. Erstaunlic­h geschlosse­n zeigte sich das Gesamtbild. Vor allem die Membranen der Tiefmittel­töner zogen unsere Aufmerksam­keit an sich. So ein Konstrukt hatten wir noch nie gesehen.

DAS DIADRIVE-SYSTEM

Mission nennt es das DiaDrive-System. Hier trifft Papier auf Acryl- Fiber. Aus dem Mix entsteht eine schnelle, stabile Membran. Ringsherum setzt Mission zudem auf einen Rahmen mit Einschnitt­en plus einer breiten Sicke, was die Membran effektiver und mit mehr Hub auf ihren Klangdiens­t einschwöre­n soll. In der Höhe nutzt Mission den neuentwick­elten Dual- Ring- Radiator. Die Basiskonst­ruktion besteht aus Gewebe, hinter dem Mission einen gehobenen Aufwand an Verkapselu­ng und Dämpfung verbaut. Wie überhaupt das gesamte Gehäuse mit Gewebematt­en recht aufwendig bedämpft worden ist. Auf der Ober- und Unterfläch­e thront dazu eine Ebene aus massivem Aluminium. Das soll zu mehr

Stabilität und geringeren Störeinflü­ssen führen und damit den Klang abermals verbessern. Das Schönste an der Konstrukti­on: Alles ist in Great Britain daselbst erdacht worden, wir dürfen uns an einem Pfund echter englischer Entwicklun­gsarbeit freuen. Und eben an einem sehr gelungenen Design. Die Front wirkt angenehm geschlosse­n. Kaum je haben wir eine so harmonisch­e D‘Appolito- Anordnung erlebt – optisch. Ob sie auch klanglich zusammen kommt? Wir haben zuerst einen Klassiker der Verdi- Historie bemüht: Luciano Pavarotti singt die Titelparti­e in „Il Trovatore“. Das ist so ungefähr das Schwierigs­te, was ein italienisc­her Tenor leisten können muss. Im Finale des dritten Akts muss er in höchster Rage ein hohes C stemmen. Da ist nicht nur Gesangstec­hnik gefragt, auch der Lautsprech­er muss diesem Spitzenton Brillanz und Druck verleihen können. Die Mission QX- 3 bot hier das ganz große Opernklang­bild. Das war unge-

mein weit im Panorama, dazu herrlich konkret in den Einzelstim­men. Großartig, mit welcher Hochdynami­k die Mission Pavarotti ins Zentrum der Wiedergabe stellte – da erlebte man, welchen schönen Schauder einem eine Opernaufna­hme über den Rücken laufen lassen kann. Das war weit über der Preisklass­e. Das ausufernde Klangbild kann sie – wie steht’s mit feinen Tönen? Wir streamten eines unserer Lieblingsa­lben: Till Brönner und Dieter Ilg erschaffen auf „Nightfall“die kleinstmög­liche JazzBesetz­ung – Trompete trifft Kontrabass. Eines der besten Alben der jüngeren Gegenwart. Großartig schon der Beginn mit „A Thousand Kisses Deep“nach Leonard Cohen: Ein paar Takte, und der Raum ist abgesteckt. Wenn der Lautsprech­er die Kunst beherrscht. Die QX3 war dem gewachsen. Da spürte man der Entstehung­sgeschicht­e jeden Tones nach, da war klar, wie Brönner das Ideal seines Klangs umsetzte. Der Bass besaß Kontur und feinen Druck.

Die Hochdynami­k von Pavarotti beim hohen C war großartig

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 ??  ?? AUS EIGENEM HAUSE: Mission gönnt sich den Luxus, seine Chassis selbst zu entwickeln. So auch den wirklich guten Ring-Radiator für die Höhe. Dahinter liegt eine gedoppelte Kammer, die Resonanzen bedämpfen soll.
AUS EIGENEM HAUSE: Mission gönnt sich den Luxus, seine Chassis selbst zu entwickeln. So auch den wirklich guten Ring-Radiator für die Höhe. Dahinter liegt eine gedoppelte Kammer, die Resonanzen bedämpfen soll.
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 ??  ?? GLEICHES PRINZIP: Auch die Bassreflex­öffnung wird von Mission mit dem geschlitzt­en Design der Front versehen. Ebenfalls ein Hingucker: das feine, robuste Bi-Wiring-Terminal.
GLEICHES PRINZIP: Auch die Bassreflex­öffnung wird von Mission mit dem geschlitzt­en Design der Front versehen. Ebenfalls ein Hingucker: das feine, robuste Bi-Wiring-Terminal.
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 ??  ?? UNSICHTBAR: UNSICHTBAR Mission legt einen Rahmen um die Befestigun­gsebene des Tiefmittel­töners. Wir sehen keine Schrauben, aber die geschlitzt­e Form des Rahmens soll einen „highly technical look“verleihen.
UNSICHTBAR: UNSICHTBAR Mission legt einen Rahmen um die Befestigun­gsebene des Tiefmittel­töners. Wir sehen keine Schrauben, aber die geschlitzt­e Form des Rahmens soll einen „highly technical look“verleihen.
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