Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Jetzt kommt der heimische Spargel

Ernährung In den Supermärkt­en wird das Edelgemüse schon länger verkauft. Die Stangen stammen aber meist aus dem Ausland. Wie die regionalen Anbieter punkten wollen

- VON EVELIN GRAUER

Region In den Supermärkt­en gibt es schon seit mehreren Wochen ausländisc­hen Spargel, jetzt erobern die heimischen Stangen wieder die Regale und Straßenrän­der. Auch wenn der offizielle Saisonstar­t für den Schrobenha­usener Spargel erst der 7. April ist, gibt es schon die ersten Kostproben. Wenn das Wetter frühlingsh­aft bleibt, wollen die meisten Betriebe in den nächsten ein bis zwei Wochen ernten.

Bereits in den vergangene­n Wochen fleißig geerntet hat der Spargelhof Lohner aus Inchenhofe­n (Landkreis Aichach-friedberg). Das Unternehme­n ist nach eigenen Angaben Marktführe­r in Bayern und einer der größten Anbieter in Deutschlan­d. Die meisten der rund 25 Stände des Spargelhof­s im Großraum Augsburg, etwa in der Blücherstr­aße oder der Bürgermeis­terackerma­nn-straße, sind schon geöffnet. Wegen des vierspurig­en Ausbaus der B300 ist der Stand am Gallenbach­er Berg an den Dasinger Kreisverke­hr umgezogen. Der Spargel, der jetzt in den Hütten verkauft wird, stammt noch aus – mit Warmwasser­leitungen – beheizten Feldern. In Kürze beginnt bei dem Großbetrie­b die Ernte auf den vielen unbeheizte­n Flächen. Wer sich schon jetzt ein Kilo Lohner-spargel der Klasse I leisten will, zahlte zuletzt 19,75 Euro. Ein Kilo Spargelbru­ch war für 6,75 Euro zu haben. Derzeit arbeiten etwa 150 Saisonarbe­iter auf den Lohner-feldern. In der Hauptsaiso­n werden es laut Peter Gutmann von der Direktverm­arktung bis zu 1000 Arbeiter sein.

Mitglied im Spargelerz­eugerverba­nd Südbayern ist Lohner nicht. Hier haben sich etwa 90 Betriebe organisier­t, die ihr Edelgemüse unter dem Namen „Schrobenha­usener Spargel“verkaufen. Wer dies tun will, der muss bestimmte Vorgaben erfüllen. So dürfen die weißen Stangen beispielsw­eise nicht länger als 22 Zentimeter sein. Peter Strobl, der Geschäftsf­ührer des Erzeugerve­rbands, erklärt: „Wird der Spargel länger, werden die Enden oft holzig.“Qualitätsk­riterien wie diese seien es, die den Schrobenha­usener Spargel von der Konkurrenz absetzten, sagt Peter Strobl. Griechisch­er Spargel beispielsw­eise lande oft erst nach vier Tagen im Supermarkt und könne bei der Frische keineswegs mit dem heimischem Spargel mithalten.

Nichtsdest­otrotz findet auch der griechisch­e und spanische Spargel seine Abnehmer, wie Ursula Egger berichtet. Wie die Presserefe­rentin der Rewe-group für die Region Süd erklärt, gibt es genügend Leute, die auch Mitte März schon Spargel essen wollen. Allerdings sei es oberstes Ziel des Handelskon­zerns, auf deutsche oder im Süden auf bayerische Produkte umzusteige­n, sobald die Ernte vor Ort soweit sei.

Um den 10. April werde es laut Egger bayerische­n Spargel in den Märkten geben. Einer der Lieferante­n aus dem Schrobenha­usener Spargellan­d ist Karl-heinz Pichler aus Hohenwart (Landkreis Pfaffenhof­en an der Ilm). Derzeit werden seine Stangen nur in Schrobenha­usen verkauft, er hofft aber auf eine baldige Ausweiteru­ng auch in den Großraum Augsburg. Sowohl Egger als auch Strobl betonen, dass der Appetit der Verbrauche­r auf Spargel ungebroche­n ist und laut Strobl sogar leicht zunimmt. Obwohl auch der Grünsparge­l immer mehr Freunde findet, macht er nur etwa zehn Prozent des Verkaufs aus.

Rezeptvors­chlag: Spargeltoa­st

Schälen Sie den Spargel und ko chen Sie ihn in Salzwasser, bis er gar ist. Nehmen Sie den Spargel aus dem Topf und las sen Sie ihn abtropfen und auskühlen. Da nach halbieren Sie die

Wer das Edelgemüse nicht selbst nach Hause schleppen will, kann es auch im Internet bestellen. Schrobenha­usener Spargel übers Netz bieten ab Mitte April Paul Gamperl aus Inchenhofe­n und Paul Euba aus Schrobenha­usen an. »Kommentar Stangen. Toasten Sie die Scheiben und bestreiche­n Sie sie mit Butter. Be legen Sie die Scheiben mit Schin ken, Spargelstü­cken und dem Gouda. Schneiden Sie die Tomaten in Schei ben und verteilen Sie diese auf den Toasts. Würzen Sie das Ganze mit Salz und Pfeffer und beträufeln Sie es mit zerlassene­r Butter. Gratiniere­n Sie die Toasts im Backofen, bis der Käse zu schmelzen be ginnt. Zum Schluss garnieren Sie die Toasts mit Basilikum.

Dieses und viele weitere Rezepte sind im Internet zu finden unter:

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Foto: Erich Echter Warm eingepackt: Auf den beheizten Spargelfel­dern im Wittelsbac­her Land – hier bei Inchenhofe­n – wird das „weiße Gold“bereits seit Längerem geerntet.
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