Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA geht gegen Schwarzmar­kt vor

Handel Ein Fan des Bundesligi­sten verkauft Stadiontic­kets deutlich über dem Einkaufspr­eis. Was dem Verkäufer nun droht

- VON FLORIAN EISELE

Ein gutes Geschäft witterte offenbar ein Fan des Fußball-bundesligi­sten FC Augsburg: Mehrere Eintrittsk­arten für ein Bundesliga­spiel stellte er auf der Online-plattform Viagogo zur Verfügung. Weil der Preis für die Karten den Einkaufspr­eis um über 15 Prozent überstieg, bekam er nun Ärger mit den Anwälten des FC Augsburg. Unter anderem droht dem Verkäufer der Tickets nun ein Stadionver­bot.

Um das Geschäft auf dem Schwarzmar­kt zu unterbinde­n, betreibt der FC Augsburg seit einiger Zeit eine eigene Ticketbörs­e. Die Inhaber von Dauerkarte­n oder Einzelkart­en können die Tickets dort anbieten, ein Teil der Einnahmen kommt dabei laut FCA dem Nachwuchs zugute - allerdings darf der Kaufpreis nicht den Einkaufspr­eis übersteige­n. Damit will der Verein den Schwarzmar­kt verhindern. Bis Sommer 2014 hatte der FC Augsburg zusammen mit dem Portal Viagogo eine Partnersch­aft betrieben, diese Zusammenar­beit aber nach Protesten der Fans beendet und eine eigene Plattform für die Zweitverwe­rtung der Tickets gestartet.

Trotzdem kommt es wiederholt vor, dass Karten für Fca-spiele auf Plattforme­n wie Ebay oder eben Viagogo angeboten werden - zum Ärger des FC Augsburg mitunter deutlich über dem jeweiligen Einkaufspr­eis. Um das Geschäft mit Eintrittsk­arten zu verbieten, werden entspreche­nde Portale regelmäßig überprüft. Wer erwischt wird, dem drohen Strafen.

Der FCA hat die Kanzlei Becker, Haumann, Mankel, Gursky aus Dortmund damit beauftragt, seine rechtliche­n Interessen wahrzunehm­en. Der auf Medienrech­t und Sportrecht spezialisi­erte Anwalt Ulf Haumann sendete dem Verkäufer der Tickets eine Unterlassu­ngserkläru­ng zu. Demnach muss der Fan die Rechtsanwa­ltskosten sowie einen Schadeners­atz in Höhe von 250 Euro an den FCA zahlen. Ebenso muss er den Gewinn durch den Weiterverk­auf der Karten an den Verein begleichen - sofern er dem Schreiben der Anwälte zustimmt. Sollte er sich weigern, könnte der FCA eine weitere Vertragsst­rafe in Höhe von 2500 Euro oder ein Stadionver­bot gegen den Verkäufer ausspreche­n.

Der FCA betonte auf Nachfrage, hart gegen jegliche Form des Schwarzmar­ktes vorzugehen. Der aktuelle Fall sei nur einer von vielen. Wie viele Verfahren derzeit anhänglich sind, wollte der FCA nicht sagen. Vor den Europa-leaguespie­len des FCA gegen Liverpool wurden Tickets auf Viagogo für bis zu 1000 Euro angeboten.

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Foto: Anette Zoepf Gegen den überteuert­en Weiterverk­auf von Stadiontic­kets geht der FC Augsburg vor.

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