Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie Augsburgs Luft sauberer werden könnte
München, Stuttgart und Hamburg wollen es einführen, in Augsburg ist ein Diesel-fahrverbot derzeit kein Thema. Zwar werden die Grenzwerte an einer Messstelle auch hier überschritten. Die Werte liegen aber längst nicht so hoch wie in den oben genannten Städten. Dennoch tut Augsburg gut daran, sich Gedanken über die Schadstoffbelastung zu machen – und darüber, wie man sie reduzieren kann. Es ist das richtige Signal an alle Bürger, die im Umfeld der belasteten Straßen leben oder arbeiten und die bereits durch eine geringe Überschreitung der Grenzwerte beunruhigt sein könnten.
Um die Luftqualität in Augsburg nachhaltig zu verbessern, ist ein Paket an Maßnahmen notwendig. Die Umweltzone, die (bereits abgeschlossene) Umstellung der städtischen Bus-flotte auf Erdgas und die Bemühungen um bessere Bedingungen für Radler sind nur der Anfang. Ein weiterer Punkt kann eine intelligente Verkehrssteuerung (Stichwort grüne Welle) sein: Sie reduziert den Ausstoß von Stickoxid laut einer Studie des ADAC um bis zu 33 Prozent. Interessant sind auch die Ergebnisse einer Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags Berlin: Etwa 30 Prozent der Zeit stehen die Fahrzeuge in deutschen Großstädten im Stau, bis zu ein Drittel aller gefahrenen Kilometer entfällt auf die Suche nach einem Parkplatz. All dies sind Ansatzpunkte, um die Situation zu verbessern. Die Stadtverwaltung kann das Problem jedoch nicht alleine lösen. Gefragt sind auch Unternehmer wie Taxifahrer und Kurierdienste sowie die Bürger: Wer seine Flotte um ein Erdgas- oder Elektro-fahrzeug erweitert oder den Pkw nur ein paar Mal pro Woche stehen lässt, trägt seinen Teil dazu bei, die Luft besser zu machen.