Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Auf dem Weg zum Rekord, den keiner will

Randbemerk­ung

- VON MILAN SAKO ms@augsburger allgemeine.de

Die Null muss stehen. Hat schon Huub Stevens in seinen guten Tagen als Schalke-trainer gesagt. Nun ja, dann müsste Dennis Diekmeier ein Stammplatz auf Lebenszeit in den Aufstellun­gen des Knurrers aus Kerkrade garantiert sein. Denn bei dem 27-jährigen Abwehrspie­ler steht die Null schon ewig lange. Seit 184 Spielen. So lange schon hat der Profi des Hamburger SV in der Bundesliga nicht getroffen. Sieben Spielzeite­n benötigte der Kicker, um den neuen Torlos-rekord aufzustell­en und Markus Schuler (182) vor wenigen Tagen im Tabellenke­ller der ewigen Schlechtes­tenliste abzulösen.

Am Wochenende wartet nun auf Nico Hülkenberg ein Rekord, den kein Formel-1-fahrer haben will. Der gebürtige Emmericher ist ein beständige­r Punktelief­erant für seinen Rennstall. Renault hat ein Team rund um den Piloten aufgebaut, und drei Mal kam der Deutsche in dieser Saison auf Platz sechs. Angesichts der Überlegenh­eit der Branchenfü­hrer Mercedes, Ferrari und Red Bull sind das respektabl­e Resultate. Nur eines gelang Hülkenberg in insgesamt 128 Rennen der Königsklas­se bisher noch nicht: Ein Platz auf dem Podest.

Im Augenblick teilt sich Hülkenberg den Negativrek­ord noch mit Landsmann Adrian Sutil, dessen Formel-1-karriere nach der Saison drei Mal kurz vor dem Treppchen. 2012 und 2016 wurde er in Belgien jeweils Vierter, ebenso 2013 in Südkorea.

Die Vorzeichen vor dem Rennen am Sonntag in Singapur stehen gut, dass sich der 30 Jahre alte Pilot als alleiniger Rekordhalt­er absetzt. Bei sechs Starts auf dem engen Stadtkurs in der Marina Bay war Rang neun die beste Platzierun­g. Doch vielleicht geschieht das Wunder von Singapur und Nico rast unter die ersten Drei. Zu wünschen wäre es Hülkenberg, der zu den uneitlen Exemplaren in der schrillen Welt der Formel-1-egomanen zählt. Unsere Sympathien sind ihm sicher, und bestimmt auch die des Nuller-fans Huub Stevens.

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Foto: dpa 128 Mal in der Formel 1 gestartet – und noch nie auf das Treppchen gerast: Nico Hülkenberg. 2014 und ebenso vielen Rennen vorbei war. Hülkenberg stand immerhin
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